#BSBP17 – DIE 9. BUCHSAITEN BLOGPARADE

by Alexandra Stiller
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Die BuchSaiten Blogparade ist aus der Bloggerwelt mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Katrin von BuchSaiten hat diese sieben Mal in Folge veranstaltet und seit zwei Jahren findet diese Blogparade nun bei der fabulösen Petzi vom Blog  Die Liebe zu den Büchern statt. 
Auch ich möchte natürlich in diesem Jahr wieder teilnehmen, denn so kann ich mein eigenes Lesejahr noch einmal reflektieren und ein Fazit ziehen. Und ich lese mir jedes Jahr sehr gerne in Ruhe die Beiträge der anderen teilnehmenden Blogger*innen durch, denn ich nehme ich mir dabei immer schöne Buchtipps für meine eigene Wunschliste mit.
Habt Ihr die Blogparade gerade erst entdeckt und möchtet auch gerne teilnehmen? Kein Problem, bis heute um Mitternacht ist das noch möglich! Alle Informationen rund um die Blogparade findet ihr HIER. Bücher, Hörbücher und E-Books aller Sprachen und Sparten sind erlaubt! Ihr könnt außerdem mit Blogs aller Art teilnehmen, es muss also kein reiner Buchblog sein. Der offizielle Hashtag ist #BSBP17

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? 

Ich habe kürzlich DAS GENIE – ein Debüt von Klaus Cäsar Zehrer – gelesen und dieses Buch hat mich wahrlich SEHR positiv überrascht. Ich war sehr skeptisch zu Beginn, ob dieser biografische Roman über das Genie und Wunderkind William James Sidis (1898–1944) wirklich etwas für mich ist, und habe doch etwas zögerlich zu lesen begonnen. 
Aber ich wurde schon nach wenigen Seiten eines Besseren belehrt und habe das Buch letztlich regelrecht verschlungen. Mein Interesse war sehr schnell geweckt und ich verfolgte gespannt und fasziniert das Leben der exzentrischen Familie Sidis. William James Sidis beherrschte bereits als Sechsjähriger zehn Sprachen und soll intelligenter als Einstein, Newton und Da Vinci gewesen sein. Als Zehnjähriger referierte er schließlich vor Professoren in Harvard über seine Theorie der vierten Dimension. Aber wie kommt als Genie mit dem Leben zurecht? Was bewegt ihn, was treibt ihn an? Wie meistert er sein Leben und ist er glücklich? Ein kluger, fesselnder aber auch tragischer Roman, den ich wirklich sehr empfehlen kann. 

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? 

Jean-Philippe Blondel konnte mich vor einiger Zeit mit seinem Roman 6 UHR 41 richtig begeistern. Dementsprechend gespannt war ich nun auch auf DIE LIEBESERKLÄRUNG. Aber meine persönlichen Erwartungen waren etwas zu hoch. Ich habe dieses Buch leider abgebrochen. 
Corentin, selbst rastlos und kein Glück in der Liebe, ist Hochzeitsfotograf und begleitet Brautpaare bei ihrem großen Tag. Eines Tages filmt er eine Liebeserklärung einer Braut an ihren Zukünftigen und ihre Worte treffen ihn im Innersten und inspirieren ihn. Fortan filmt er Menschen aus seinem Bekanntenkreis, die bereit sind, ein Geständnis vor seiner Kamera zu machen. Es geht um Liebe, um Freundschaft, um Erfahrungen … . 
Die Idee dahinter gefiel mir sehr gut. Eigentlich mag ich auch Blondels Stil, aber in diesem Fall konnte ich einfach keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen, der Funke sprang nicht über. Letztlich plätscherte das Gelesene an mir vorbei, ohne mich in irgend einer Form zu berühren, ich empfand eine gewisse Monotonie. Zwar hat das schmale Buch gerade mal 160 Seiten, dennoch habe ich schon früher abgebrochen, da ich selbst merkte, dass ich immer wieder abschweife. 

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum? 

Dank Florian (@LiterarischerNerd) habe ich ROSE TREMAIN für mich entdeckt. Ich hatte vorher leider noch kein Buch der Autorin gelesen, obwohl ich tatsächlich “Und damit fing es an” im Regal stehen habe. (Ungelesen, Schande über mich!) Florian brachte mich dazu, DER WEITE WEG NACH HAUSE zu lesen und ich bin ihm sehr dankbar dafür.
Lev ist ein Glückssucher: Er ist nach London gekommen, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Fremd und einsam denkt er zurück an seine jung verstorbene Frau Marina, seine kleine Tochter Maya und die verrückten Erlebnisse mit seinem Freund Rudi. Doch Lev ist entschlossen, sich eine Zukunft zu erkämpfen: Er entdeckt ein ungeahntes Talent, findet Freunde und sogar eine neue Liebe. (Suhrkamp)
Dieses herzerwärmende Buch begeisterte, bewegte mich sehr. Ich habe mit Lev auf der Suche nach seinem Glück gelebt, gelitten, mitgefiebert, eine emotionale Achterbahn! Der Roman machte mir nun Lust auf mehr. Habt ihr denn schon Bücher der Autorin gelesen?

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum? 

Ich war sehr angetan von der Covergestaltung zum Roman KUKOLKA von Lana Lux. Hier passte einfach alles, es ist schrill und passt hervorragend zum Inhalt. Ein großer und sehr ergreifender Roman. Definitiv kein Buch für Zartbesaitete, so ehrlich muss man sein.  Es schmerzt, man mag schreien – aber man liest weiter. Immer mit diesem kleinen Fünkchen Hoffnung, dass da noch was kommen muss. Dass es das Leben doch auch mal gut meinen muss mit Kukolka. 
Ich habe „Kukolka“ an einem Stück gelesen und für den Rest des Tages keine Ruhe mehr gefunden, war am umherwandern, war innerlich vollkommen aufgewühlt. Mich wird die kleine Heldin Samira noch sehr lange beschäftigen und das ist auch gut. Ein so schonungsloses, ergreifendes und doch so starkes Buch, dass sensibilisiert. Wer das Buch gelesen hat und danach noch einmal in Ruhe das Cover anschaut, der wird verstehen. 
(HIER findet ihr meine Rezension zum Buch.)

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2018 lesen und warum?

Murakami. Selbstverständlich den neuen Murakami! Ich bin ein großes Fangirl und fiebere der Erscheinung von DIE ERMORDUNG DES COMMENDATORE (Band 1. Eine Idee erscheint) sehr entgehen. Am 22. Januar hat das Warten endlich ein Ende. BAND 2. Eine Metapher wandelt sich wird dann schon im April erscheinen. 
Ein gesichtsloser Mann – und sein Porträtist
Nach der Trennung von seiner Frau reist ein erfolgreicher junger Maler ziellos durch Japan. Schließlich zieht er sich in das abgelegene Haus eines berühmten Künstlers zurück. Eines Tages erhält er ein lukratives Angebot: Er soll das Porträt eines reichen Mannes anfertigen. Nach einigem Zögern nimmt er an, und Wataru Menshiki sitzt ihm fortan Modell. Doch der Ich-Erzähler findet nicht zu seiner alten Fertigkeit zurück. Wer ist dieser Mann, dessen Bildnis er keine Tiefe verleihen kann? Durch einen Zufall entdeckt der Maler auf dem Dachboden ein meisterhaftes Gemälde. Es trägt den Titel ›Die Ermordung des Commendatore‹. Er ist wie besessen von dem Bild, mit dessen Auffinden zunehmend merkwürdige Dinge um ihn herum geschehen, so als würde sich eine andere Welt öffnen. Mit wem könnte er darüber reden? Er kennt nur Menshiki, doch soll er sich ihm wirklich anvertrauen? Als er es tut, erkennt der Ich-Erzähler, dass Menshiki einen ungeahnten Einfluss auf sein Leben hat. (Dumont)
Mich interessiert jetzt natürlich sehr: 

Welche Bücher begeisterten und welche Bücher enttäuschten Euch im Lesejahr 2017?
Auf welches Buch freut Ihr euch 2018 ganz besonders?

1 comment

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lesenslust 6. Januar 2018 - 12:28

Liebe Alexandra,

ich hoffe, du bist mit deinen Liebsten gut ins neue Jahr gerutscht. Ein paar wunderbare Zeilen, die mir neue Leseanregung schenken, hast du da geschrieben. 6 Uhr 41 fand ich damals auch sehr gelungen, weswegen ich vermutet hatte, dass der zweite Roman auch etwas für mich sein könnte, aber jetzt lass ich doch lieber die Finger weg. Rose Tremain allerdings könnte auch mir gefallen. “Der weite Weg nach Hause” klingt auf jeden Fall sehr interessant.

Hab ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Steffi

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