Rezension: Allein kann ja jeder | Jutta Profijt

by Marcus Kufner
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Die schrägste Truppe, seit es Hausbesetzer gibt! 

Ellen (46), Kim (13), Rosa (71), Konrad (72), Hans (56) und Mardi (14): Was haben diese Menschen miteinander zu tun? Sie wohnen alle unter einem Dach! Aus der Not heraus haben sie eine heruntergekommene Villa besetzt und versuchen nun, jeder auf seine Art, mit der Situation klarzukommen. Zwei von ihnen sind Mütter, und zwei sind Töchter. Eine Person wird schmerzlich vermisst, und eine ist nicht das, was sie vorgibt. Drei sind verliebt und eine ist eigentlich gar nicht da. Geheimnisse gibt es hier viele – und nebenbei muss auch noch ein Mord aufgeklärt werden. [© Text und Bild: dtv Verlag]

Im Zentrum der Hausbesetzertruppe stehen die unkonventionelle Rosa, ihre alleinerziehende Tochter Ellen und deren dreizehnjährige Tochter Kim. In dieser Drei-Generationen-Konstellation steckt jede Menge Konfliktpotential. Rosa, die sich gerne bei einem Joint entspannt, ist so gar nicht die Mutter, die sich Ellen gewünscht hat. Sie kümmert sich mit Vorliebe erst mal um sich selbst und spannt die anderen gern für ihre Interessen ein. Ellen dagegen braucht Ordnung und Disziplin, um für sich und Kim zurecht zu kommen. Darauf steht Kim naturgemäß überhaupt nicht, sie hat wie für eine Schülerin üblich genug damit zu tun, erwachsen zu werden.

Als Rosas Freund und Nachbar ermordet wird und der geplante Kauf einer gemeinsamen Eigentumswohnung sich als Betrug erweist, beginnt die geordnete Welt der Protagonisten durcheinander zu geraten. Denn es tauchen darauf hin noch weitere Geschädigte auf, und zusammen versuchen sie, das verlorene Geld wieder zu beschaffen. Dabei hat jeder von ihnen seine eigene Geschichte und Geheimnisse…

Das Cover und der Titel des Buchs suggerieren ein eher leichtes, unbeschwertes Lesevergnügen. Und obwohl Mord und Betrug eine Rolle spielen, wird diese Erwartung durchaus erfüllt. Der Schreibstil ist flüssig, es war für mich nicht anstrengend, der Geschichte zu folgen.

Der Plot hat mir gut gefallen, die Wendungen der Story und die Auflösung des Mordes sind einfallsreich (einen Gärtner gibt es erst gar nicht). Dabei ist der Inhalt nie grausam, die Stimmung ist eher wie bei einem ZDF-Fernsehfilm. Die Beziehungen zwischen den Akteuren stehen im Mittelpunkt und sind meist amüsant und unterhaltsam.

Persönliches Fazit

Ein sehr kurzweiliges, angenehm unterhaltendes Buch mit einer einfallsreichen Story. Für mich eine empfehlenswerte Sommerlektüre mit sympathischen Charakteren.

© Rezension: 2015, Marcus Kufner

 

Allein kann ja jeder
Jutta Profijt
Roman
dtv Verlag - ISBN: 9783423260602
2015
Paperback, 336 Seiten
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Beatrix Petrikowski 11. Juli 2016 - 8:18

Die Figuren sind schrill und einprägsam, die Idee einfach klasse und der Roman hebt die Laune.

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