Rezension – Migräne meistern

by Alexandra Stiller
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“Migräne meistern ist möglich – selbst kleinen Maßnahmen können große Hilfe sein”


Aus dem Klappentext:

Migräne kommt nur scheinbar aus heiterem Himmel. Wie ein Gewitter Braut sie sich langsam zusammen und immer gibt es den einen Funken, der sie entfacht. Wer die persönlichen Auslöser kennt, kann dem Gewitter im Kopf die Spitze nehmen.
Das Buch erklärt, was Migräne ist und was die Kopfschmerzen lindert. kompetent deckt es den Zusammenhang zwischen Migräne und ihren Auslösern Stress, Essen unregelmäßigem Schlaf und Hormonen auf. Zahlreiche Beispiele helfen herauszufinden, was die eigene Migräne in Gang setzt.
Gerade die Ernährung spielt hierbei eine wichtige – vielfach noch zu wenig beachtete – Rolle. Das Buch informiert Alltagsnah über günstige und weniger günstige Lebensmittel, über Faktoren, die gut tun und wo man aufpassen sollte. Vollwertige Rezepte für alle Mahlzeiten des Tages erleichtern den Weg in die Praxis und zeigen, wie unkompliziert Köchen für den Kopf sein kann.
Auch Naturheilkunde, Akupunktur und ausgleichende Bewegungkonzepte wie progressive Muskelentspannung und Yoga haben schon vielen geholfen. Eine Übersicht alternativer Therapien zeigt, welcher Versuch lohnen könnte. Auf die vorbeugende Einnahme von Medikamenten wird ebenso eingegangen wie auf Hilfen im Akutfall.

Aufbau und Gestaltung des Buches:

Da ich selbst unter starker Migräne leide, hegte ich ein großes Interesse für dieses Buch, als ich es im Programm des Pala Verlages entdeckte. Besonders gefiel mir bei der Beschreibung des Buches, dass viel auf Alternative Möglichkeiten eingegangen wird und man aufgezeigt bekommt, was man selbst dazu beitragen kann, dass mögliche Besserung eintritt.
Und ich muss sagen, ich wurde in meinen Erwartungen nicht enttäuscht. Natürlich erfindet auch dieses Buch das Rad nicht neu und vieles ist den Patienten, die schon Jahre mit ihrer Migräne kämpfen, durchaus bekannt. Aber dieses Buch bündelt alles, was man eben selbst tun kann und es ist sehr förderlich, dies erneut – und vor allem auf den Punkt gebracht – zu lesen.
Ganz lobenswert finde ich den flüssigen Schreibstil und den Verzicht auf zu viele Fremdwörter / medizinische Beschreibungen. Diese verwirren in vielen Sachbüchern zuletzt nur und da man die Hälfte dann sowieso nicht versteht, legt man das Buch meist gestresst zur Seite.
Aber Sigrid Oldendorf-Caspar erklärt auf äußerst verständliche Weise, wie eine Migräne entsteht, was im Kopf passiert und wie wir dies zum Teil selbst beeinflussen, zum Beispiel durch Stressmomente, denen wir uns hingeben.

Nachdem ich einige Seiten gelesen hatte, beschlich mich ein Gefühl, wie aus einem eigenen Tagebuch zu lesen. Alles passte genau zu meinen Beschwerden und in bestimmten Abläufen der Migräne erkannte ich mich zu hundert Prozent wieder. Dies veranlasste mich, ans Ende des Buches zu Blättern und in der Vita der Autorin zu lesen – und ich war nicht überrascht: Denn die Autorin dieses Ratgeber litt und leidet auch heute noch ( allerdings massiv reduziert) unter der Migräne.
Daher auch dieses Gefühl beim Lesen, vollkommen in seinen Bedürfnissen verstanden zu werden, denn hier schreibt eine Frau, die am eigenen Körper erfahren hat, welche Auswirkungen die Migräne hat und haben kann.
Sie weiß daher auch gut, was Migräne-Patienten bewegt und spricht genau diese Punkte an.

Sehr gut ausgearbeitet ist unter anderem der Part der Ernährung bei Migräne.
Eindringlich weist sie auf die versteckten Gefahren hin, die in Lebensmitteln stecken können und erklärt auch sehr verständlich, warum dies so ist (oder sein kann). Natürlich ist dies alles sehr individuell und jeder Körper reagiert anders. Aber dafür rät die Autorin immer wieder zur Eigeninitiative. Indem man gewissenhaft ein Migräne-Tagebuch führt. Ein Tagebuch, in dem man auch seine Essgewohnheiten notiert und so im Läufe der Zeit selbst feststellt, welche Lebensmittel an oder vor den Migräne-Tagen verzehrt wurden.
Aber auch andere Hauptursachen wie Stress und Hormone und deren Auswirkungen werden genau gesprochen, denn es gibt ja auch unterschiedliche Arten von Migräne. Die Autorin weist auch darauf hin, dass eine Medikamenten-Einnahme nicht immer abzuraten ist und erklärt auch dies ausführlich.

Das Buch ist locker unterteilt in Textparts, in Zusammenfassungen und Merkboxen. Auch gibt es eine sehr hilfreiche Lebensmittel-Tabelle, die zwar nur allgemein gehalten werden kann, aber trotzdem eine große Hilfestellung sein kann.
Am Rand findet man zudem immer kurz und knappe Merksätze, die das Gelesene zusammenfassen und gleich als Gedächtnisstütze ins Auge fallen.
Besonders hervorheben möchte ich, dass sich im hinteren Teil des Buches einige abwechslungsreiche Rezepte befinden, die förderlich für den Kopf und für den ganzen Körper sind.
Unter anderem findet man hier leckere Rezepte wie Bircher Müsli, gefüllte Piroggen, Quark-Kirsch-Torte, Risotto mit Tomaten und noch vieles mehr.
Im Anhang befindet sich zudem eine nützliche Adressen-Sammlung von Verbänden und Foren, die sich mit dem komplexen Thema Migräne beschäftigen und die den Patienten jederzeit Hilfestellung geben und unterstützen.

Mein persönliches Fazit :

Ein gelungener Ratgeber rund um das Thema Migräne, dass den Patienten motivieren soll, die Initiative zu ergreifen und nach sich selbst zu schauen. Denn man sollte nicht die Migräne das Leben bestimmen lassen. Vielmehr sollte man nach Lösungen und Wege schauen, wie man selbst vorbeugen oder entgegenwirken kann. “Hilfe zur Selbsthilfe” – das ist das Ziel dieses Ratgebers und in meinen Augen gibt das Buch dazu einen guten Anstoß. Denn mit ein wenig Eigendisziplin lässt sich oftmals schon viel erreichen – man muss sich nur überwinden und es versuchen!
“Migräne meistern” ist für diesen Schritt definitiv ein guter Begleiter!

© Rezension: Alexandra

2 comments

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2 comments

Chioo 3. Oktober 2012 - 9:52

Akupunktur war das beste, dass ich machen konnte… Ganz bin ich zwar nicht geheilt, aber im Vergleich zu damals und heute- ein himmelweiter Unterschied! Ich kann ohne schlechtes Gewissen sagen, dass sich meine Anfälle im Jahr um über die Hälfte reduziert haben 🙂 Ich denke ich werde mir das Buch mal genauer anschauen… vielleicht kann ich damit den Prozentsatz noch weiter nach unten drücken 🙂

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Basti 19. Oktober 2012 - 8:15

Eine sehr gut geschriebene Rezension zu einem interessanten Buch. Mein Respekt! Ich glaube, ich werde mir das Buch auch mal besorgen, am besten bevor die nächste Aura startet o_O

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