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Rezension: Ein Flüstern in der Nacht

by Alexandra Stiller 21. November 2012
written by Alexandra Stiller 21. November 2012
...

“Eines Tages werde ich fliegen.
Ich werde dahingleiten
Über dem Lärm, den Schüssen und dem Tod. Es gibt einen Ort,
Und ich werde ihn finden.” (Seite 215 , aus Miris Tagebuch)


Ein Flüstern in der Nacht
Von: Moya Simons

Verlag: cbj Verlag
Originaltitel: Let Me Whisper You My Story
Aus dem Englischen übersetzt von: Anne Braun
Genre: Jugendbuch, Gesellschaft, Geschichte
Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Erscheinungsdatum: 22. Oktober 2012, Deutsche Erstausgabe
Ausstattung: Gebundenes Buch, 304 Seiten
ISBN13: 978-3-570-15331-4


Ein kurzer Einblick

Rachel wächst zusammen mit ihrer sieben Jahre älteren Schwester Miri in einer behüteten Familie auf, in einem ordentlichen Haus in Leipzig mit Vorgarten. Ihr Vater ist Arzt und die Familie ist geachtet in der Nachbarschaft. Doch als der Krieg voranschreitet, ändert sich plötzlich alles – denn Juden werden nach und nach alle Rechte aberkannt. Im November 1941, Rachel ist gerade sieben Jahre alt, müssen auch sie ihr Haus Räumen und in ein “Judenhaus” umziehen. Eine schrecklich lange Zeit voller Hunger, Frust und Kummer bricht an und Rachel kann nicht recht verstehen, warum dies alles passiert. Sie versteckt sich immer häufige im Wandschrank, zieht sich zurück und blendet alles aus. Doch dann steht im Jahr 1943 plötzlich die Gestapo vor der Türe und alle Hausbewohner werden deportiert. Ihr Vater versteckt sie im Schrank unter der Spüle.


“Rachel, mach dich ganz klein! Versteck dich im Schrank unter der Spüle. Und egal was du hörst, ob Rufe oder Schreie – du darfst keinen Mucks von dir geben. Kein Wort, verstanden? Das ist ganz, ganz wichtig. Es geht um dein Leben” Seite 98

Rachel bleibt alleine zurück. Alles was ihr von der Familie bleibt, ist “der längste Schal der Welt” und das Tagebuch ihrer Schwester. Und sie schweigt, gibt kein Wort mehr von sich, zu niemandem. Wo soll sie hin? was soll sie nun nur machen? Wird sie ihre Familie jemals wiedersehen?


Meine Gedanken zu dem Buch

Die australische Autorin Moya Simons schreibt in dem Jugendbuch “Ein Flüstern in der Nacht” über den deutschen Holocaust, über die Deportierung der Juden. Sie bewegte das Thema sehr, denn in ihrer eigenen Jugend verbrachte sie viel Zeit mit sechs Kindern, die während des Krieges nach Australien flohen oder später von Familien adoptiert wurden. Die Berichte der Kinder animierte sie dazu, ein Buch darüber zu schreiben. Und so entstand dieses Werk, dass mich wirklich sehr traurig machte, zum Teil ein sehr beklemmendes Gefühl auslöste. Ein Werk, dass mir sehr nahe ging und mein Herz berührt hat. Die Geschichte, die unbewusst etwas an “Anne Frank” erinnert, wird aus der Sicht der damals fünf-jährigen Rachel erzählt. Wir erleben mit ihr zusammen die Wirren des Krieges, wir blicken mit ihr zusammen aus Kinderaugen auf die Entwicklung des Krieges. Wir werden mit ihr zusammen älter und begreifen mit ihr die grausame Wahrheit des damaligen Alltages. Der Tag, an dem sie ihre Familie verlor, die komplett deportiert wurde, ändert ihr Leben nochmals von Grund auf. Nur der “längsten Schal der Welt” – ein Schal, in dem ihre Mutter die Geschichte der Familie verstrickte – und Miris Tagebuch sind ihr geblieben. Und natürlich die eindringlichen Worte ihres Vaters.


“Ich muss mucksmäuschenstill sein.” 

Und so beschließt Rachel, genau dies zu tun. Sie redet nicht mehr, mit niemandem. Auch nicht mit der deutschen Familie, die sie aufnimmt und versteckt. Sie beschließt, erst wieder zu reden, wenn ihr Vater ihr die Erlaubnis dazu gibt. Rachel ist in ihrer Charakteristik sehr gelungen dargestellt. Sie erlebt Grausames in den Kriegsjahren und findet trotzdem für sich einen Weg, dies alles zu verkraften und zu verarbeiten. Sie wächst zu einer jungen Frau heran und mit ihr wächst eine unglaubliche innere Stärke. Ihr eigens errichteter Schutzwall gibt ihr die Möglichkeit, jeden Tag von neuem zu bestehen. Aber es soll lange dauern, bis sie sich von diesem Schutzwall lösen kann, den sie auch noch lange nach dem Krieg aufrecht erhält.
Lange habe ich darüber nachgedacht, ob dieses Jugendbuch tatsächlich schon für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist – und ich finde, das ist es in der Tat. Moya Simons hat einen Weg gefunden, den Kindern auf erzählerische Weise die Zeit des Holocausts etwas nahe zu bringen, ohne die lesenden Kinder zu sehr zu sehr zu schockieren. Und doch wird nichts schön geredet oder gar verharmlost, wie man vermuten könnte. Aber ich denke, gerade weil es aus Rachels Sicht erzählt wird, können sich Leser besser mit dem Geschehen identifizieren. Die Autorin schafft es, die Grausamkeit, die Ungerechtigkeit und Dramatik der damaligen Zeit auf der subtile Weise an den Leser heranzutragen. Zudem gibt es auch immer wieder Momente, in denen Rachel auch die guten Seiten, die Menschen präsentiert, die eben einfach menschlich sind. So wie der Soldat, der sie entscheidenden Moment einfach “übersieht” und ihr somit die Weichen für eine Zukunft stellt. Oder auch die deutsche Familie, die sie aufnimmt. Natürlich leidet die Familie, vor allem der Sohn, unter dem Druck der ständigen Angst, bei ihrer Tat entdeckt zu werden. Aber trotzdem schützen sie Rachel. Auf ihrem weiteren Weg nach dem Krieg begegnen ihr immer wieder gute Menschen. Und so stellt sich auch ein Kontrast zu den Grausamkeiten dar. Ein Kontrast, der aufzeigen soll, dass nicht nur sie Unmenschlichkeit existierte, sondern dass überall – wenn auch im Kleinen – das Gute weiterhin existierte. Dass es immer Menschen gab, die sich gegen Hitler Machtregime stellten und die ihr Leben riskierten, um andere zu retten.
Sehr informativ ist zudem der Anhang des Buches, eine 12-seitige zeitliche Chronologie des Krieges. Gerade für die ganz jungen Leser, denen selbstverständlicherweise schon Altersbedingt der Bezug fehlt, ist diese Zusammenstellung sehr sinnvoll, damit sie sich einen Überblick über die Geschehnisse verschaffen können – und sich so noch mehr mit der kleinen Rachel identifizieren können. Sehr berührend finde ich zudem die Ausschnitte aus Miris Tagebuch. Gedichte und Gedanken der älteren Schwester sind hier zu finden, die einem bis tief ins Herz gehen…


Kurz & gut – mein persönliches Fazit

“Ein Flüstern in der Nacht” ist gemäß dem Nachwort der Autorin Moya Simons eine Mischung aus Fiktion und Tatsachen. Viele Erzählungen und persönliche Erfahrungen ehemaliger Flüchtlinge, die den Holocaust überlebten, wurden in dieses Buch mit aufgenommen, wurden ein Teil der Geschichte. Eine Geschichte, die aufrüttelt. Eine Geschichte, die mich tief bis ins Innerste bewegte, traurig stimmte und die mich schlichtweg mitleiden ließ. Eine Geschichte, die mir aber auch zeigte, dass Eigenschaften wie Liebe, Mut, Gerechtigkeitssinn, Tapferkeit und Hilfsbereitschaft auch zu dieser dunklen Zeit unserer Geschichte nicht vollkommen ausgelöscht wurden, sondern in vielen Menschen weiterlebte. Ein Buch, dass durchaus für junge Leser geeignet ist und ich auch wirklich empfehlen kann für Kinder, die sich an dieses Thema herantasten möchten. Aber nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersstufen ist dieses Buch in meinen Augen eine absolute Leseempfehlung!

© Rezension: Alexandra

Mit der freundlichen Genehmigung des cbj Verlages dürfen wir euch das vom Verlag geführte, überaus interessante Interview mit der Autorin Moya Simons hier passend zur Rezension präsentieren: 

© Interview und Übersetzung: Carola Bauer / cbj-Presse

1. Liebe Moya Simons, Sie sind eine international erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin. Könnten Sie sich Ihren deutschen Lesern kurz vorstellen?

Ich wurde 1942 in Moree, einer winzigen Kleinstadt im Norden des australischen Bundestaats New South Wales, geboren. Meine Eltern wanderten 1937 nach Australien aus. Später verließ meine Familie Moree, zog nach Sydney und ließ sich in Bondi, in Strandnähe, nieder. 
Als Kind war ich lesehungrig, aber auch sehr abenteuerlustig: Ich kletterte auf Bäume und sprang vom obersten Ast, um herauszufinden, ob ich fliegen könnte. Ich liebte es zu lesen und spielte mit meinen Freunden Bücher, die wir aus der Bücherei ausgeliehen hatten, nach – selbstverständlich nach unseren ganz eigenen Drehbüchern. Wir sorgten mit diesen Vorstellungen bei unseren Familien stets für Unterhaltung.
Ich war also in gewissem Sinne schon als Kind eine kleine Autorin: Die Art und Weise, wie ich dachte und versuchte, gewöhnliche Ereignisse in ungewöhnliche zu verwandeln, hatte stets etwas von einer Schriftstellerin.

2. Warum haben Sie sich als Autorin für das Kinder- und Jugendbuchgenre entschieden?

Das ist eine knifflige Frage. Ich fühle mich Kindern schon immer besonders verbunden, auch weil ich – ungeachtet meines eigentlichen Alters – manchmal glaube, dass ich im Geiste 12 Jahre alt geblieben bin. An Kindern schätze ich es sehr, dass sie oft so ehrlich ihre Meinung sagen, neugierig sind und die Fähigkeit besitzen, die komische Seite des Lebens zu sehen. All dies sind Eigenschaften, die wir als Erwachsene oft verloren haben. 
Für mich fühlt es sich also einfach natürlicher an, für ein jüngeres Publikum zu schreiben.

3. “Ein Flüstern in der Nacht” wird im Oktober 2012 in Deutschland erscheinen. In gewisser Weise ist Ihr erster historischer Roman ein sehr “deutsches” Buch. Was hat Sie dazu veranlasst, über das Dritte Reich und die Shoah zu schreiben? 

Als ich noch zur Schule ging, waren mindestens sechs Kinder aus meiner Klasse Holocaust-Überlebende. Sie waren entweder mit ihren Eltern nach Australien gekommen oder sind – aufgrund des Schicksals ihrer Familien – adoptiert worden.
Ein Großteil von ihnen hatte das Dritte Reich überlebt, indem sie sich vor den Nazis versteckten. Oft saßen wir beisammen und sie erzählten mir ihre Geschichten, während ich versuchte, auch nur ansatzweise zu verstehen, was sie durchgemacht haben mussten. Für mich – die nur ihre eigene, friedliche Kindheit kannte – war es sehr schwierig, sich diese furchtbare Zeit auch nur vorzustellen.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass diese frühen Erfahrungen, diese Gespräche mit meinen traumatisierten Klassenkameraden, zum Entstehen dieses Romans beitrugen. Denn auch als Erwachsene habe ich diese Kinder nie vergessen und bis zum heutigen Tage habe ich Freunde, die Überlebende des Holocaust sind und sich vor den Nazis verstecken oder sogar die Erfahrung der Konzentrationslager (vor allem Bergen-Belsen) machen mussten.

4. Sie selbst leben in Australien, Schauplatz von “Ein Flüstern in der Nacht” ist aber hauptsächlich Europa. Wie verfuhren Sie bei der Recherche für Ihr – in historischer Hinsicht – erstaunlich akkurates und aufschlussreiches Kinderbuch?

Mein Forschungsaufwand war gewaltig. Natürlich benutzt man das Internet und greift auf die einschlägige Fachliteratur zurück. Ich gehöre aber außerdem einer jüdischen Organisation mit dem Namen B’nai B’rith an, die Überlebende dazu ermutigt, in australische Schulen zu gehen und davon zu erzählen, wie sie während des Zweiten Weltkriegs von mutigen Menschen gerettet wurden. Erklärtes Ziel dieser Organisation ist es, Kindern durch diese Überlebensberichte Zivilcourage zu vermitteln. 
Ich denke, dass mir die auf Band aufgenommenen Gespräche mit den Überlebenden selbst mehr geholfen haben, als die “klassischen” Forschungsmethoden bzw. der Rückgriff auf die Historiografie. 
Vor der Publikation meines Romans ließ ich „Ein Flüstern in der Nacht“ allerdings noch einmal durch Dr. Michael Abrahams-Sprod vom Hebräischen Lehrstuhl für Biblische und Jüdische Studien in Sydney überprüfen. Dieser namhafte Experte im Bereich der Deutsch-Jüdischen Geschichte und der Holocaust-Studien trug maßgeblich zur historischen Faktentreue meines Romans bei. Ich bin ihm für seine Unterstützung unendlich dankbar.

5. “Ein Flüstern in der Nacht” wird aus der Perspektive eines jüdischen Mädchens, Rachel Schwarz, erzählt. Warum haben Sie diese Perspektive bzw. diese Hauptfigur gewählt? 

Eine mir nahestehende Freundin aus Australien, Eve Thassum, verlor ihre Mutter – und beinahe ihr eigenes Leben – im Konzentrationslager in Belsen. Sie war zu Kriegsende so jung, dass sie heute nur wenige Erinnerungen aus dieser Zeit hat. Eve überlebte in Belsen, weil ein Wächter dort die kleinen Waisenkinder täglich heimlich mit frischer Milch versorgte. 
Mein Roman ist ihrer Mutter gewidmet und gibt dieser in gewisser Weise das Begräbnis, das ihr im KZ verweigert wurde. Daher habe ich auch Eves Nachnamen, Schwarz, für meine Familie verwendet und die Stadt, in der sie damals lebte, Leipzig, als Wohnort gewählt.
Natürlich kamen auch die Erzählungen anderer Überlebender ins Spiel.
Ich musste also die Rachel des Romans erfinden, aber sie basiert größtenteils auf den individuellen Einzelschicksalen der Überlebenden, die ich angehört habe. Fälle, in denen Kinder aufgrund der schrecklichen Bedingungen ihrer „Verstecke“ nicht mehr sprechen oder hören konnten, sind mir persönlich bekannt. Solche Erlebnisse beeinflussen die seelische und psychische Verfassung enorm. Rachels Geschichte ist auch diesen jüdischen Kindern gewidmet, die keine eigene Stimme mehr haben.

6. Die junge Rachel Schwarz erinnert mich stellenweise an Anne Frank, eine der bekanntesten Opfer des Holocaust. Hat Sie “Das Tagebuch der Anne Frank” beeinflusst?

Ich denke, dass das Schicksal von jedem Kind, das sich vor den Nazis verstecken musste, unweigerlich mit dem Anne Franks verglichen werden wird. Es gab jedoch so viele andere Kinder, die während des Dritten Reiches im Verborgenen leben mussten. Ich hielt es für wichtig, dass auch ihre Geschichten erzählt werden und die Zivilcourage derer anerkannt wird, die sie durch ihr mutiges Handeln retteten.

7. Anne Frank stirbt im Konzentrationslager, Rachel Schwarz, ihr Vater und ihre Schwester überleben dagegen. Was hat Sie dazu bewogen, Ihren Roman mit so vielen Überlebenden anzufüllen? 

Dass es in “Ein Flüstern in der Nacht” sehr viele verfolgte Juden gibt, die die Nazi-Zeit überleben, ist korrekt. Aber das war eine bewusste Entscheidung meinerseits.
Ich wollte zeigen, dass es – trotz Nazi-Propaganda und Antisemitismus – auch solche Menschen gab, die unheimlich viel aufs Spiel setzten, um jüdischen Familien zu helfen. Ich glaube, dass dies für Kinder eine wichtige Lektion ist: Zu lernen, dass es wert ist, ein hohes Risiko einzugehen, wenn es darum geht für Gerechtigkeit und moralische Werte einzustehen. Für mich ist es auch wichtig, dass diese wenigen, aber bewundernswerten Menschen, die Juden halfen, Anerkennung finden.
Dennoch möchte ich daran erinnern, dass ein Großteil der entfernteren Verwandten Rachels sowie ihre geliebte Mutter sterben. Beim Schreiben eines Kinderbuchs trägt man ja auch eine gewisse moralische Verantwortung: Ich denke, nur wenn man bei Erzählungen über diese schreckliche Zeit immer wieder kleine „glückliche“ Momente aufflackern lässt, gibt man den Kindern Hoffnung.

8. “Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch” … so lautet ein berühmtes Zitat des deutschen Philosophen Theodor W. Adorno.
Diese Aussage wird seit den 1960ern in Deutschland immer wieder debattiert – meist im Zusammenhang mit der Frage, wie man den Holocaust darstellen kann, ohne den Völkermord zu verharmlosen. Was ist Ihre Antwort auf Adorno?

Um die Bedeutung des Holocausts zu verstehen, muss man sich – metaphorisch gesprochen – an einen sehr düsteren Ort begeben. Es handelt sich um eine hoffnungslose Gegend und man darf diese Schreckenslandschaft nicht trivialisieren oder schönreden. Es ist öde dort, freudlos und ohne Licht. 
Ein Kinderbuchautor, der über diese Zeit zu schreiben versucht, muss die jungen Leser auf eine Reise in die Dunkelheit mitnehmen. Aber in dieser Dunkelheit gab es auch immer wieder kleine Lichtblicke. Das Licht derjenigen, die Widerstand leisteten, muss anerkannt werden. Es ist dabei illusorisch, davon auszugehen, dass diese Menschen eine leuchtende Fackel darstellten – dazu war die Dunkelheit zu schwarz und düster. 
Aber wenn man eine ausreichende Menge dieser Lichtblicke zusammensetzt, werden sie einen Heiligenschein bilden, in dem man Göttliches erkennen kann. Daran glaube ich von ganzem Herzen. Und darum hat “Ein Flüstern in der Nacht” auch ein hoffnungsvolles Ende, das das Leben und die Erneuerung zelebriert.

 
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1 comment
Alexandra Stiller

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1 comment

Nanni 25. November 2012 - 7:35

Sehr schöne Rezi zu einem tollen Buch, das, wie du schon sagst, genau richtig ist um Kindern / Jugendlichen die Schrecken des 2. Weltkriegs, aber auch Werte zu vermitteln.

LG Nanni

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In meinem gestrigen Reel habe ich euch ja den Roma In meinem gestrigen Reel habe ich euch ja den Roman „Vaters Meer“ von Deniz Utlu vorgestellt (übrigens jetzt schon eines meiner Jahreshighlights), der in der Kategorie Belletristik für den Bayerischen Buchpreis 2023 nominiert ist. 
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„Vater war groß, ich war klein, und ich wusste, „Vater war groß, ich war klein, und ich wusste, wir hatten eine Unendlichkeit Zeit, eine ganze Unsterblichkeit“  Denis Utlus Roman „Vaters Meer“ ist für den Bayerischen Buchpreis 2023 nominiert.
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Werbung // Auf unserer Reise in Slowenien besichti Werbung // Auf unserer Reise in Slowenien besichtigten wir die Oberkrainer Burg Strmol. Das hatte einen besonderen Grund, denn der Roman „Die Nacht, als ich sie sah“ des slowenische Schriftstellers Drago Janćar greift literarisch auf, was sich zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges auf dieser Burg zugetragen hat.  Im Januar 1944 entführten und ermordeten Partisanen die Schlossbesitzer Rado und Ksenija Gorjup Hribar im Wald von Mače, da sie verdächtigt wurden, mit Deutschen zu kollaborieren. Jahre bevor dieses tragische Ende vollends aufgeklärt worden ist (tatsächlich erst 2015), machte Janćar die Begebenheit zum Thema seines Romans - aus Ksenija Hribar wurde in Veronika Zarnik. Veronika war wie Ksenija unkonventionell, selbstständig und modern und nannte ebenfalls ein Krokodil ihr Haustier. Sie war eine Gegnerin des Kriegs, wollte sich heraushalten und versuchte, mit Diplomatie ihren Weg durch diese Zeit zu finden, in der die Bevölkerung zwischen den Fronten der deutschen Besatzer und der Tito-Partisanen stand.  Fünf Personen erzählen in dem Roman über Veronika, die ständig von einer unbändigen Lebensfreude angetrieben war. Aus Erinnerungen setzen sie bruchstückhaft ihr Leben zusammen - und doch weiss nur eine dieser Personen tatsächlich, was mit ihr in dieser schrecklichen Nacht 1944 geschah…  Ein geschichtsträchtiger und bewegender, großartig geschriebener Roman über Liebe und Hass, über Schuld und Verrat, über Rache und Parteilichkeit in Kriegs- und Krisenzeiten. 
Ich habe dieses Buch direkt nach der Reise gelesen, als ich noch alle Eindrücke der Burg frisch im Kopf hatte. Das war dadurch wahrlich eine emotionale Herausforderung, aber Drago Janćar hat hier wirklich ein Meisterwerk geschaffen. Ganz große Leseempfehlung! 
Heute ist dort übrigens ein besonderes Hotel, einige Räume wurden genau so belassen, wie sie früher waren. Wischt mal nach links, dann könnt ihr einen Eindruck davon bekommen.  Wer von euch hat denn diesen Roman schon gelesen?  ** Aus dem Slowenischen von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olaf **  #wabenderworte 
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Werbung// Samira Kentrić kommentiert als feminist Werbung// Samira Kentrić kommentiert als feministische Künstlerin, Autorin und Performerin die politischen Prozesse in Europa und im Nahen Osten, wobei sie immer wieder persönliche Alltagserfahrungen mit der politischen Auseinandersetzung verbindet.  Die Künstlerin erlebte mit 15 Jahren, wie ihre Heimat auseinander bricht. Ihre Eltern waren als Binnenmigranten aus dem muslimischen Bosnien ins katholische Slowenien gezogen. Der Vater war einmal Viehhirte und träumt von seinen Schafen.  Aber als Bauarbeiter bleibt da nicht viel Zeit dafür. Die Mutter konnte einmal wunderbar Teppiche weben und erfüllt jetzt Normen in einer dröhnenden Fabrik. Samira Kentrić hatte ihre Wurzeln hier und dort und doch nirgends.
In dieser biografischen Graphic Novel erzählt sie auf eindrückliche Weise darüber, was es bedeutet, in Kriegs- und Umbruchzeiten aufzuwachsen. Über Entwurzelung und die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und darüber, wie lähmend europäische Politik sein kann. Es ist ein Mosaik aus Erinnerungen und Beobachtungen, die mit komplexen und mehrdeutigen Bildern in Grautönen visualisiert werden. Ich habe mit die Graphic Novel schon zum dritten Mal angeschaut und entdecke immer weitere Details. Samira Kentrić ist ein politisches Gesamtkunstwerk auf höchstem künstlerischen Niveau gelungen, dass darauf aufmerksam macht, dass diese Zeit in der jüngeren europäischen Geschichte niemals vergessen werden soll und darf.

Die Visualisierung der Entwurzelung berührte mich so ungemein, dass ich nach dem Zuschlagen lange nicht fähig war, ein anderes Buch in die Hand zu nehmen. Dieses emotionale Kunstwerk, dass zugleich mit einem feinen feministischen Ton durchwoben ist, beschäftigt nachhaltig. Ich wünsche diesem großartigen Werk viele, viele Leser*innen!
Wischt mal nach links, da könnt ihr einen Blick ins Buch erhaschen. Wenn ihr auf der Frankfurter @buchmesse seid, dann schaut im Pavillon des Ehrengastlandes @sloveniafrankfurt2023 vorbei und blättert durch dieses Buch, damit ihr einen noch intensiveren Eindruck bekommt.  ** Balkanalien. Erwachsenwerden in Zeiten des Umbruchs / Samira Kentrić / Aus dem Slowenischen von Barbara Anderlič / gefördert durch @traduki **  #bookstagram
„Erzählen ist wie Wasser, Metin, einmal unterwe „Erzählen ist wie Wasser, Metin, einmal unterwegs, findet es seinen Weg von selbst.“  Dieser Satz stammt aus #Vatermal - dem Debüt des Schriftstellers und Dramatikers Necati Öziri. Der Roman kommt mit einer enormen Wucht daher, die mich umgehauen hat - und gleichzeitig ist die Geschichte so unglaublich eindringlich und gefühlvoll. Jetzt steht der Roman auf der Shotlist für den Deutschen Buchpreis 2023.  Ein dunkler Fleck unter dem Auge - ein Vatermal - mehr ist dem Literaturstudenten Arda nicht von seinem Vater geblieben, der eines Nachts einfach leise aufstand und verschwand, als seine Mutter noch mit ihm schwanger war. Jeder Blick in den Spiegel erinnert ihn daran, das es da eine Verbindung gibt, obwohl er seinen Vater nie kennenlernte.  Als Arda mit Organversagen im Krankenhaus liegt, denkt er viel über Metin, seinen abwesenden Vaters nach, der mit seiner neuen Frau und seinen zwei Halbbrüdern in der Türkei lebt. Alles, was er über ihn weiss, erzählte ihm seine ältere Schwester Aylin. Er beschließt, seinem Vater zum Abschied alles aufzuschreiben. Wie es war, ohne ihn aufzuwachsen. Wie es war, mit ansehen zu müssen, wie die Familie zerfällt, wie sich seine Mutter und seine Schwester streiten. Wie der Streit eskaliert und Aylin auch weggeht. Er schreibt über das Aufwachsen im Ruhrgebiet, über Geburtstage im Ausländeramt, über Polizeikontrollen und über den letzten Sommer als Jugendlicher mit seinen Freunden, über das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Identität. Über seine erste Liebe, über das Verschwinden…  Necati Öziri gelingt es großartig, uns die Lebenswege von Arda, von seiner Mutter Ümran und seiner Schwester Aylin ganz nahbar zu machen. 
Die tiefe Verwundbarkeit in jedem Satz spürbar und wenn ich könnte, würde ich alle drei einfach nur in den Arm nehmen wollen. In diesen Zeilen steckt so unglaublich viel Empathie - ich bin rundum begeistert, eine absolute Leseempfehlung.  Transparenz: Werbung, da Verlinkung. Buch selbstgekauft.
#deutscherbuchpreis #bookstagram #bookstagramdeutschland #deutscherbuchpreis2023 #necatiöziri  #buchtipp #leseempfehlung #literatur #lesenswert #buchreel
Kooperation || 🇸🇮📚 Slowenien @sloveniafra Kooperation || 🇸🇮📚 Slowenien @sloveniafrankfurt2023 ist ja in diesem Jahr das Ehrengastland der Frankfurter @buchmesse. 
Für mich sind die Gastlandauftritte immer etwas ganz Besonderes, denn ich richte meinen Blick auf eine andere Literatur als üblich, blicke sozusagen über meinen literarischen Tellerrand.  Auf unserer Reise nach Slowenien haben wir in Ljubljana die amerikanisch-slowenische Schriftstellerin Erica Johnson Debeljak kennengelernt. Sie ist in San Francisco geboren, wanderte aber 1993 nach Slowenien aus und heiratete den Dichter Aleš Debeljak. Heute ist sie in Ljubljana als Übersetzerin, Autorin und Kolumnistin tätig.  „Verliebt, verheiratet, verwitwet, verhurt“ - ihr Memoir über einen plötzlichen Tod, über Trauma und Trauer und über weibliche Selbstbestimmung - erschien 2021 und wurde in Slowenien sofort ein Bestseller und auf der Buchmesse Ljubljana zum  Buch des Jahres gekürt. In Deutschland ist das Buch nun im Verlagshaus Römerweg erschienen, übersetzt von Metka Wakounig.  Ohne den Gastlandauftritt Sloweniens wäre dieses ergreifende Memoir wohl an mir vorbeigegangen.  Wieder einmal mehr bin ich dankbar um eine ganz besondere Entdeckung und Johnson Debeljaks Erfahrungen und ehrliche Gedanken werden mich sicher noch lange beschäftigen. Sehr lesenswert! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
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„Es war ja das Zeitalter der unerklärlichen Mer „Es war ja das Zeitalter der unerklärlichen Merkwürdigkeiten angebrochen“
Im Roman „Drifter“ von @usterblich schlägt der ⚡️ ein - und er trifft Marco Killmann „Killer“, den besten Freund von Wenzel Zahl, als dieser gerade über eine Pferderennbahn sprintet. Wenzel und Killer sind seit Kindestagen an befreundet, wuchsen in der selben Hochhaussiedlung im Ranunkelweg auf, ziehen später in die gleiche , etwas bessere Gegend mit Wohnungen in Laufnähe. Während der smarte Killer Karriere macht, landet der nette Nerd Wenzel nach einem abgebrochenen Studium beim Regionalsender, wo er Leserkommentare in den Sozialen Netzen beantwortet. Ihre Freundschaft ist beständig, es wird viel gequatscht, viel Rumgelabert.
Doch als Killer vom Blitz getroffen wurde, verschiebt sich die Realität.  „So, dachte ich, jetzt ist es amtlich: Bei Killer hatte sich etwas verschoben. Es ist nicht so, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber er hat das Geschirr neu sortiert.“ (S. 74)  Die Auswirkungen sind unübersehbar und es passieren allerlei wunderliche Dinge um Wenzel und Killer herum. Nicht ganz unverantwortlich dafür ist eine Begegnung der seltsamen Art, denn seit dem Blitzeinschlag ist die divenhafte Influencerin und Hedonistin Ludovica "Vica" Malabene in deren Leben getreten, samt ihrer prolligen Assistentin Jez, dem Faktotum Heurtebise und dem tanzenden Riesenzottelhund Bello. Vicas Geschäftsmodelle spriessen aus dem Boden wie Pilze (im wahrsten Sinne des Wortes) und gehen durch die Decke. Durch die Decke geht auch jegliches Realitätsempfinden und das macht unglaublich Spaß! I mean: Uhren, die von psychoaktiven Pilzen gesteuert werden, ein HipHop-tanzender Hund, ein Fahrstuhl, der einen ins eigene Kinderzimmer zurück katapultiert… nebulös, schräg und abgefahren ist dieses golden schillernde Universum, durch dass die beiden Freunde da im wahnwitzigen Tempo rauschen. Mehr als einmal habe ich laut aufgelacht. Lest dieses Buch, es lohnt sich wirklich! 
Ich wurde auch direkt für eine neue Collage zum Buch inspiriert, so gut hat mich die Geschichte unterhalten ✂️😍
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Transparenz: selbstgekauft, unbez. Werbung.
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🌟🍇📚 #MagischeMomente 🔈TON AN @dnevipo 🌟🍇📚 #MagischeMomente 🔈TON AN 
@dnevipoezijeinvina - die Tage der Poesie und des Weines (Beletrina) -  eines der größten und bekanntesten internationalen Poesiefestivals in diesem Teil Europas, vereint seit 27 Jahren erfolgreich Poesie mit Weinbau. Jedes Jahr in den letzten warmen Augusttagen versammelt das Festival über zwanzig Dichter:innen aus aller Welt zusammen mit ausgewählten heimischen Winzern.  Es ist eine magische Zeit, in der die wunderschöne Stadt Ptuj in ein lebendiges Gedicht aus Kultur, Wein und Poesie verwandelt wird. 🍷📜  Joumana Haddad, Ilma Rakusa, Denis Škofič, Petr Hruška, Luljeta Lleshanaku und viele mehr durften wir in den zwei Tagen bei den Grand Poetry Readings erleben und es war ein Fest, dass uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.  Ein ganz besonderes Highlight: ein Mitternachtskonzert der großartigen Aurélie Maurin! 📳 Schaut euch dieses Reel unbedingt mit Ton an, dann kommt auch ihr in den Genuss ihrer schönen Stimme. Wir saßen um Mitternacht bei knapp 30 Grad mit gutem Wein in der Hand einfach nur verzaubert da und ich bekam Gänsehaut von dieser wundervollen Musik. Herrlich!  Transparenz: bezahlte Pressereise / Kooperation 
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Kommt mit mir auf einen kleinen Städtetrip durch Kommt mit mir auf einen kleinen Städtetrip durch Ljubljana! 🇸🇮🌟  Im Zuge unserer Pressereise verbrachten wir zwei Tage in der wunderschönen Hauptstadt #Ljubljana, die mittlerweile auch als die grüne Stadt Europas bekannt ist.
Ich war schon nach kurzer Zeit verzaubert vom Flair dieser Stadt, von dieser gelungenen Mischung aus historischer Pracht und modernem Design. Wir kamen in den Genuss einer richtig guten und interessanten Stadtführung, die uns u.a. auch zur NUK führte. Die National- und Universitätsbibliothek ist übrigens ein herausragendes Beispiel für dieses Zusammenspiel. Habt ihr gesehen, dass die Fenster wie aufgeschlagene Bücher ausschauen? Das Gebäude wurde von dem renommierten Architekten Jože Plečnik entworfen, der in Ljubljana viele markante Spuren hinterlassen hat. So entwarf er u.a. auch die bekannten drei Bücken (Tromstovje), den Kongressplatz (Kongresni trg) und den Zentralmarkt (Osrednja tržnica). 
Der Verlag Mladinska knjiga lud uns in die wunderschöne Buchhandlung Konzorcij ein, wo wir die großartigen Autorinnen Stanka Hrastelj und Erica Johnson Debeljak trafen. In der Bibliothek Oton Zupančič lauschten wir einem interessanten  Gespräch von Miha Kovač mit der Philosophin & Sozialtheoretikerin Alenka Zupančič und dem Philosophen & Psychoanalytiker Mladen Dolar. 
Es war sommerlich-heiß in dieser Woche in Slowenien und so sehr wir tagsüber auch schwitzen, umso traumhafter waren die Sommerabende in Ljubljana, denn die Ufer entlang des Flusses Ljubljanica sind gesäumt von vielen kleinen Cafés und Bars und es herrschte eine schöne und entspannte Stimmung überall. Eines ist klar: ich komme auf jeden Fall wieder!
Wart ihr schon einmal in Ljubljana? Wenn ja, wie hat euch die Stadt gefallen? 
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