Stoner – Williams erster in Deutschland veröffentlichter Roman – war bereits der Hammer, somit musste ich auch „Butcher’s crossing“ lesen. Und es hat nicht enttäuscht. Williams erzählt die Geschichte von dem jungen Andrews, der auf der Suche nach sich selber ist. Harvard den Rücken gekehrt, will er das Land und dadurch sich selber kennen lernen. Er schließt sich in der florierenden Siedlung Butcher’s crossing dem Jäger Miller, seinem Kumpan Charlie Hoge und dem Häuter Schneider an, um auf die Jagd nach einer Büffelherde zu gehen.
Nach einem strapaziösen Ritt erreichen sie das Tal, in dem die Büffelherde tatsächlich verweilt, sie errichten Camp und nach den anfänglichen Tagen der Jagd, entfaltet sich allmählich der Wahn. Miller verfällt in einen regelrechten Blutrausch, Charlie wendet sich der Bibel und dem Alkohol zu, Schneider distanziert sich zunehmend von der Gruppe und Andrews muss erkennen, dass er vielleicht doch nicht findet, wonach er sucht. Und dann schwingt das Wetter um und die vier Männer werden eingeschneit…
Sprachlich einfach wieder grandios, liefert Williams einen Nachruf auf den Western und eine Hommage an die Natur der Rocky Mountains, die durch Williams Stil vor unserem inneren Auge erblüht. Ein Buch über das Suchen und Finden, über Wahn und über Illusion und Desillusion.
Persönliches Fazit
Wer Stoner mochte, wird auch Butcher’s Crossing mögen. Wer weder das eine noch das andere kennt, dem empfehle ich, dies dringend nachzuholen.
© Rezension, 2015 Sebastian Herz, Buchhandlung passepartout
dtv Verlag - ISBN 978-3-423-28049-5
März 2015
Hardcover
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