Vielversprechender Start der neuen Reihe im Fantasyreich Osten Ard.
Hier ist er jetzt also endlich, der erste Band der neuen Fantasyreihe von Tad Williams, die uns wieder auf den Kontinent Osten Ard mitnimmt. Nachdem mich die alte Trilogie begeistern konnte, habe ich mich schon darauf gefreut, mehr von Simon und seinen Freunden lesen zu können. Der Autor schreibt in seinem Vorwort, dass es nicht notwendig sei, die Reihe um das „Geheimnis der Großen Schwerter” zu kennen. Dem kann ich im Prinzip zustimmen, allerdings bleibt dann die ein oder andere Bemerkung unklar. Das hat zwar auf das Verständnis der neuen Geschichte keine Auswirkung, das Gefühl, etwas verpasst zu haben, bleibt aber zurück. Deshalb empfehle ich Osten Ard-Neueinsteigern, mit der alten Reihe zu beginnen. Es wäre auch wirklich schade, die zu verpassen!
Zunächst ist es schon etwas ungewohnt, dem damals recht unbedarften Küchenjungen Simon dreißig Jahre nach dem Kampf gegen die Nornen als König und Großvater wieder zu begegnen. Aber nicht nur er ist älter geworden, auch seine Mitstreiter strotzen nicht mehr so voller Kraft wie zu der Zeit, als sie gemeinsam auf dem Schlachtfeld standen. Trotzdem ist es schön, die geschätzten Helden der alten Bücher wieder zu treffen.
„Mit jedem Jahrzehnt, so schien es, verschwanden mehr von den alten Mitspielern von der Bühne, aber ihre Nachfolger übernahmen dieselben Rollen, vollführten die gleichen Rituale von Habgier und Torheit.” (S. 343)
Jahrzehnte lang herrschte Frieden in Simons und Miriamels Reich. Doch das scheint sich jetzt zu ändern. Gerüchte erreichen das Königspaar, dass sich etwas tut im Land der Nornen. Werden die erbitterten Gegner von einst wieder eine Gefahr für die Menschen? Aber nicht nur im Norden gibt es Unruhe. Auch bei den Menschen droht Ungemach. Es drängen Leute an die Macht, die sich dem Königshaus nicht verpflichtet fühlen. Eine schwere Aufgabe für Simon und seine Berater, das Reich zusammen zu halten. Es entfalten sich mehrere Handlungsstränge, denen zu folgen mir aber keine Schwierigkeiten gemacht hat. Ich kann mir vorstellen, dass die Komplexität mit den folgenden Büchern noch zunehmen wird.
Bei mir entfaltet „Die Hexenholzkrone” dieselbe Sogwirkung wie schon die alten Bücher. Tad Williams’ wunderbarer Erzählstil zieht mich rein in diese Welt von Menschen, Feen, Trollen und Riesen. Da fliegen die Seiten nur so dahin. Dabei ist es keineswegs so, dass sich die Geschichte vor lauter Action überschlägt. Aber die Darstellung der Umgebung ist so greifbar und die Zeichnung der Figuren so anschaulich, dass mir trotz der über siebenhundert Seiten nie langweilig wird. Dass dieses Buch nicht mit einem dramatischen Höhepunkt endet, war mir klar, schließlich wurde der erste Teil der Trilogie auf zwei Bücher verteilt. Gut, dass das zweite bereits im November erscheint, denn ich bin mir sicher: da kommt noch Großes auf uns zu.
Persönliches Fazit
„Die Hexenholzkrone” hat mich wie die Vorgänger von Beginn an gefesselt und eine Sogwirkung auf mich entfaltet. Ein Lesefest für Freunde der klassischen Fantasy.
© Rezension: 2017, Marcus Kufner
Der letzte König von Osten Ard, Band 1
Fantasy
Klett-Cotta Verlag - ISBN: 9783608949537
2017
gebunden, 750 Seiten
2 comments
Als begeisterter Leser aller Bücher von Tad Williams könnte ich nicht glauben dass er dieses Buch wirklich geschrieben hat .
Keine Geschichte , keine Aktion, keine Fantasie, völlig langweilige Dialoge und Beschreibungen,keine psychologische Qualität
Ich dachte ich lese das sehr schlechte Werk eines Erstling.
Es tat und tut weh nach den grandiosen Werken von Tad Williams
Hole mir erst diese Woche dieses Buch, habe zwar alle vier Vorgänger gelesen,.. Hm wie ist das denn, wenn es heißt es wird sogut wie kein Bezug auf die Vorgeschichte genommen, wie kann dass dann ernsthaft ein Nachfolger sein? Kommt das Osten Ard feeling auf als hätte man nur kurz im lesen nach dem Grünengelturm pausiert oder ist es gänzlich “neu und anders”?