Eva Fellner | Die Highlanderin

by Marlene Fuchs
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Eva Fellner - Die Highlanderin - Rezension buecherkaffee.de

Eva Fellner | Die Highlanderin || Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König. Die hochspannende Geschichte einer furchtlosen Heldin vor der Kulisse der Schottischen Unabhängigkeitskriege [Text + Cover: © Aufbau Verlag]

Enja ist noch ein kleines Mädchen, als sie bei einem schicksalshaften Schiffsunglück ihre Mutter verliert und für sie eine aufregende und höchst dramatische Reise um die halbe Welt beginnt. Vor der Küste ihrer Heimat Island finden sie schließlich Sklavenhändler und bringen sie in den Orient, das Gebiet des heutigen Iran, Irak und Syrien.

Dort bekommt sie zunächst eine Ausbildung mit dem Ziel, eines Tages in einem Harem zu leben. Ihr Schicksal scheint vorbestimmt. Ihr Leben liegt nicht mehr nur in ihren Händen. Doch dann gelingt ihr eine mutige Flucht – und das junge Mädchen erkämpft sich ihre Freiheit wieder. Zumindest für kurze Zeit.

Sie lebt verkleidet als Junge auf der Straße, kämpft ums tägliche Überleben, wird über Umwege zur Medica ausgebildet und findet schließlich ihren eigentlichen Weg: Sie wird eine Assassinin, eine furchtlose Kämpferin.

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Enjas Weg zu ihrer starken Persönlichkeit

Enjas Ausbildung und ihr ganzes Leben sind zu diesem Zeitpunkt schon sehr vielseitig. Sie spricht mehrere Sprachen, kann Kranke heilen und sich selbst verteidigen. Außerdem reift sie zu einer Führungspersönlichkeit.

Doch immer noch unter falscher Identität. Schließlich möchte sie den Orient hinter sich lassen und ihren Weg zurück in die Heimat finden.

Sie landet in Schottland, gerät zwischen die Fronten des schottischen Unabhängigkeitskrieges von England und lernt die Familie Douglas kennen. Zu dieser Zeit lebt sie nicht mehr alleine.

Eine Suche nach einer eigenen Familie

Enja scheint in Schottland eine neue Heimat zu finden, zur Ruhe zu kommen nach alle den Jahren der Reise und der schicksalshaften Wendungen in ihrem Leben. Ihr kontinuierlicher Wunsch nach einer eigenen Familie scheint zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal in all den Jahren seit dem Tod ihrer Mutter in Erfüllung gehen zu können. Doch die Ruhe wird vom Krieg gestört.

Vor allem ist Enja eine Kämpferin, eine Anführerin und eine starke Frau, die ihren Weg sucht. Mit nur 24 Jahren vermischen sich ihr Schicksal und das Schicksal des britischen Kontinents auf dramatische Weise.

Autorin Eva Fellner erzählt Enjas Geschichte in Episoden. So entwirren sich nach und nach die einzelnen Stränge und man versteht, wie sie zu der Frau wird, die ihren Feinden in Schottland die Stirn bietet. Eine  Fortsetzung von Enjas Geschichte wird am Ende des Buches auch schon angedeutet.

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Persönliches Fazit:

In Enjas Welt einzutauchen ist eine spannende Reise um die halbe Welt. Es passiert sehr viel in relativ kurzer Zeit. Die extreme Kälte und Hitze, der Duft und der Klang der verschiedenen Länder, die unterschiedlichen Sprachen auf ihren Stationen, Liebe, Verlust und Trauer: Lässt man sich auf das oft rasante Tempo der Geschichte ein, lassen einen Enja und ihre Weggefährtinnen und -gefährten während der Lektüre nicht mehr los.

Sie findet und verliert Freunde, kämpft sich durch unzählige Widrigkeiten und verliert dabei nie aber ihren starken Willen. Enja ist eine Heldin, die für viele eine starke Vorbildfunktion einnehmen kann. Es wäre daher gar nicht nötig, immer mal wieder zu betonen, dass sie, ihre Kämpferinnen und Weggefährtinnen trotz ihrer Weiblichkeit stark sind.

Im historischen Kontext gesehen, sind weibliche Führungspersönlichkeiten wohl tatsächlich leider selten. Doch als Leser:in von Enjas Schicksal kann man sich einfach darüber freuen, wie sie sich durchsetzt und ihren Weg findet. Die Highlanderin von Eva Fellner geht einen großen Schritt in Richtung Aufbrechen der Rollenklischees in historischen Romanen

Rezension: 2021 © Marlene Gempp

Blogtransparenz: unbezahlte und unbeauftragte Werbung, Presseexemplar

 

Die Highlanderin Book Cover Die Highlanderin
Eva Fellner
historischer Roman
Aufbau Verlag | ISBN: 978-3-7466-3829-4
17. Mai 2021
Taschenbuch
505 Seiten
www.aufbau-verlag.de
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