Mittlerweile sind wir beim vierten Teil der “Achtsam morden”-Reihe angelangt.
Für einen achtsamen Menschen dürfte es zu emotionalen Schwankungen kommen, wenn ein Kriminalkommissar bereits am Vormittag, nachdem man seinen erstochenen Tantra-Partner im Kindergartenkeller in Folie eingepackt hat, nach einer Verbindung zu ebendiesem Menschen fragt. (S. 240)
Der Roman spielt auf zwei zeitlichen Ebenen
An dieser Stelle versucht der Autor sein bewährtes Erfolgrezept zu erweitern: Joschka Breitner hielt sich bisher als Mentor im Hintergrund, um der Hauptfigur einen achtsamen Lösungsansatz für die jeweilige Problemstellung zu liefern. Diesmal wird er zu einem essentiellen Teil der Handlung, sowohl passiv als Opfer eines Überfalls, als auch aktiv als ambitionierter Schüler der Lehren Bhagwans. (Bhagwan war ein indischer Philosoph, dessen Sekte sich in den 1970er- und 1970er-Jahren populär war. Die Wikipedia-Seite ist sehr ausführlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Osho)
Verwässerung des Erfolgsrezepts
Ob die Geschichte davon profitiert, Joschka Breitner ein menschliches Antlitz zu verleihen, bleibt dahingestellt. Bisher schwebte er, bescheiden im Hintergrund, als guter Geist stets über den Dingen. Seine Lebensgeschichte zu erfahren, kommt einer schwer zu begründbaren Entzauberung gleich.
Persönliches Fazit:
© Rezension: 2022, Wolfgang Brandner
Heyne Verlag | ISBN: 978-3-453-27386-3
2022
Hardcover mit Schutzumschlag
480 Seiten
www.penguinrandomhouse.de