Gabriel Herlich | Freischwimmer

by Alexandra Stiller
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Es gibt Zeiten im Leben, auf die man zurückblickt und begreift, dass sie alles verändert haben – für Donnie Frey ist diese Zeit sein 21. Sommer.

Gabriel Herlich | Freischwimmer

Der Autor Gabriel Herlich ist in jüdischen Gemeinden aufgewachsen. In seinem im Pendragon Verlag erschienenen Debüt Freischwimmer schreibt er aus Sicht eines Rechtsradikalen. Der künstlerisch begabte Donnie Frey wächst in einer Familie auf, in der Geld und Tradition an erster Stelle stehen. Seine Sehnsucht nach Anerkennung ist groß, aber unerfüllt. Auch in der Schule und zu Beginn seines Kunststudiums erlebt er nur Ausgrenzung und Einsamkeit und er läuft unverstanden, naiv und orientierungslos durchs Leben.

Der Sommer 1999 war voller Dummheiten. Meiner Dummheiten. Als Nichtschwimmer ins Freibad zu gehen, war nur eine davon.

Ein Sommer, der alles verändert.

Doch im Sommer ´99 scheint sich das Blatt für ihn zu wenden, denn zum ersten mal findet er in Alvin und Marlon Freunde und er verliebt sich in Meggie. Diese neuen, für ihn unbekannten Gefühle und Emotionen berauschen ihn, machen ihn blind für die Realität und ehe er sich versieht, taucht er tief ein in eine Welt voller (verbaler) Gewalt, Wut und Frustration.

Donnie ist Nichtschwimmer und der Strudel zieht ihn förmlich hinab. Als er nach einer schlimmen Eskalation Sozialstunden in einem Altenheim leisten muss und dort auf die Großmutter seiner großen Liebe trifft, rückt sich ein Weltbild nach und nach zurecht. Er schwimmt sich frei und ehe er sich versieht, befindet er sich mit Meggie auf einem Roadtrip in die Vergangenheit und sie lüften ein düsteres Familiengeheimnis. Plötzlich sieht er sich mit Fragen konfrontiert, denen er bislang erfolgreich ausgewichen ist. Was bedeutet es, eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben?

Gabriel Herlich | Freischwimmer

Gabriel Herlich setzt einen wichtigen Denkanreiz

Gabriel Herlich schreibt in seinem Debütroman über Ängste und Einsamkeit, über Familie, falsche Freunde und negative Beeinflussung – und wie empfänglich man dafür gerade in der Adoleszenz ist. Aber er greift auch ein anderes wichtiges Thema auf: die Enteignungen jüdischen Eigentums im Nationalsozialismus und die persönliche Bereicherung durch Raubkunst. Das ist nun natürlich eine sehr umfangreiche Thematik, der man bezüglich der Tiefe in einem Roman schwerlich gerecht werden kann. Aber Herlich gelingt es, hier einen wichtigen Denkanreiz zu setzen und zu sensibilisieren.

Freischwimmen ist ein gelungener Entwicklungsroman, der durch seine unprätentiöse und dennoch temporeiche Erzählweise hervorsticht. Auch wenn die Geschichte an manchen Stellen etwas subtiler hätte sein dürfen, ist es ein lesenswerter Coming-of-age-Roman, der auch sehr gut als Jugendroman gelesen werden kann.

Obwohl sie nur wenige Meter entfernt war, hörte es sich an, als würde sie mir ihre Worte aus einer fremden Galaxie zurufen. Ich konnte schwimmen. Allein. Es fühlte sich unglaublich an, frei und schwerelos, und ich wollte gar nicht mehr aufhören.

2023 © Alexandra Stiller

Blogtransparenz:  bezahlte Werbung, Presseexemplar. Dieser Beitrag ist in honorierter Zusammenarbeit mit dem Pendragon Verlag entstanden.

 

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Freischwimmer Book Cover Freischwimmer
Gabriel Herlich
Roman
Pendragon Verlag | ISBN: 978-3-86532-830-4
15.02.2023
Hardcover mit Schutzumschlag
268
www.pendragon.de

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