Wie stellt sich moderne Literatur heute dar?
Werden Geschichten heute anders erzählt?
New Storytelling
Der Fortschritt der Zeit – Lesen im digitalen Zeitalter. Eine Entwicklung, die begeistert? Eine Entwicklung, die beängstigt?
#Einfachmachen, einfach erzählen, einfach ausprobieren, einfach kombinieren – und sich dabei einfach einmal überraschen lassen.
Während die einen schon von Beginn an mit großer Begeisterung den Fortschritt verfolgt haben und alles ausprobiert, getestet haben, sind die anderen skeptisch und beobachten den neuen Markt kritisch. Wo soll das hinführen? Wird das eBook das klassische, haptische Buch verdrängen, gar ersetzen? Wie wird sich die Buchbranche verändern? Stehen die kleinen, mit Herzblut geführten Buchhandlungen nun vor dem aus? Aber schon seit eh und je befindet sich unsere Kultur im steten Wandel. Schon im Musikbereich konnte man diese Veränderung beobachten. Die mp3 kam auf den Markt und es wurde befürchtet, dass die CD nun wohl ausgedient hätte. Aber beide Medien können auch heute noch gut nebeneinander bestehen
…. Und das können Bücher und eBooks auch, davon sind wir überzeugt!
Altbewährtes wird niemals durch Neues verdrängt, sondern nur durch innovative Möglichkeiten erweitert. Das gedruckte Buch wird weiterhin bestehen, denn Liebhaber werden nie auf die kunstvolle Gestaltung, auf den Geruch der Druckerschwärze und auf das “Rascheln des Papiers” beim Umblättern verzichten wollen.
“Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte.”
Hermann Hesse
Lesen verbindet – die virtuelle Gemeinschaft bringt Buchliebhaber miteinander ins Gespräch.
Was früher der Feuilleton für literaturbegeisterte Anhänger war, bietet das Internet heute mehrere Quellen zur Information. Früher war das Lesen eher eine einsame Beschäftigung. Leseleidenschaft begrenzt sich heute aber nicht mehr auf das Wohnzimmer. Das social reading auf Internet-Plattformen ermöglicht vielen Gleichgesinnten sich ohne Grenzen über ihre Leidenschaft auszutauschen. gemeinsame Leserunden verbinden und sorgen für regen Diskussionsstoff. Bücher kommen auf noch nie dagewesene Weise ins Gespräch. Unabhängige Blogger treiben diese Entwicklung der modernen Kommunikation zusätzlich positiv voran. Die Vielfältigkeit der Literaturblogs und Communities ermöglicht ein breites Informationsspektrum und bietet vielen Lesern einen gemeinsamen Austausch auf der Plattform ihrer Wahl. Verlage finden einen kommunikativen Raum und Autoren können direkt in den Kontakt mit ihren Lesern treten. Texte, die auf dem herkömmlichen Buchmarkt aufgrund des verlegerischen Risikos keine Chance gehabt hätten, finden nun den Weg auf die Reader.
Die rasante Entwicklung der eReader mag auf den ersten Blick erschreckend wirken – aber nicht nur die literarische Welt entwickelt sich weiter, auch wir als Gesellschaft. Alles wird schnelllebiger, man will alles und jetzt sofort. Das Netz ermöglicht nicht nur für Nutzer sondern auch für Anbieter mehr Möglichkeiten ihre Produkte an den Mann zu bringen. Zurück zur allgemeinen Entwicklung werden wir aufgrund der wachsenden Wohnungsmangels in größeren Städten auch in unserem Wohnraum eingeschränkter, was wiederum weniger Platz bedeutet und somit auch den nötigen Platz der Bücherregale einschränkt und gar minimiert. Wir haben durch die Digitalisierung jetzt allerdings den enormen Vorteil unsere Bibliothek und unsere Geschichten überall hin mitzunehmen und zwar im Handtaschenformat. Wir können uns stimmungsabhängig – ganz egal, wo wir uns gerade befinden – auf eine Geschichte einlassen oder sogar schon Gelesenes immer wieder nachlesen.
“Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt” Arabisches Sprichwort
Als die ersten Bücher und Geschichten auf den Markt kamen, in denen der Leser die Möglichkeit hatte, sich zu jedem Kapitel anhand eines Links ein passendes Kurzvideo im Internet zu sehen (siehe “Level 26” von Anthony E. Zuiker) , wuchs das Interesse ziemlich schnell, jedoch war man sich damals noch nicht klar, dass bereits dieser kleine langsame Einstieg zu so einer großen Veränderung führen wird. Wer hätte damals gedacht, dass bald nicht nur ein Kurzvideo oder eine Songplayliste eine geschriebene Geschichte erweitert, sondern dass Bücher und Geschichten komplett interaktiv gestaltet werden. Bestes Beispiel hierfür: Der Roman “2.0 Ehrlich? Gefährlich? – Ein Thriller Deiner Entscheidungen” von Karin Riefflin aus dem Verlagshaus DroemerKnaur [3] .In diesem interaktiven eBook Roman entscheidet der Leser wie die Handlung weitergehen soll. Nach manchen Kapiteln wird dem Leser die Möglichkeit geboten, Entscheidung zu den Handlungen zu treffen und somit den Lauf zu bestimmen. Ein Wegweiser führt ihn dann zu dem entsprechenden Kapitel. Gelungen ist hier, dass man am Ende des Romans die Möglichkeit hat, die Geschichte nochmal aus einer anderen Perspektive zu verfolgen. Eine neuartige Form der Geschichtenerzählung, die besonders technik-ambitionierten Lesern gefallen wird.
Nicht zu verachten ist der grosse Vorteil des digitale Zeitalters für die heutige und natürlich nachfolgende Schulgenerationen. war zu unserer Zeit noch schweres, rückenbelastendes “Bücherschleppen” angesagt, kann heute in vielen Bereichen auf Online-Texte und Lexikas zurückgegriffen werden. in einigen Ländern sind Tablets statt Schulhefte schon in frühen Schuljahren Tagesordnung und interaktive Schulstunden Realität. Hier könnte auch viel Länderübergreifendes stattfinden, die Möglichkeiten für kulturellen Austausch sind vielfältig.
New Storytelling live
Visuelle Eindrücke regen zum Erzählen & Austauschen an.
Social Media bietet eine moderne Form des Erzählens, des gemeinsamen Austauschs und genau hier findet eine ganz faszinierende Form von “New Storytelling” statt. Ein Ideenpool der besonderen Art entsteht. Wir haben unseren Facebook-Fans ein Foto vorgelegt und sie um einen spontanen Eindruck dazu gebeten:
Rebecca R. schreibt: “Das die Leute lieber normale Bücher lesen als die Zeitungen”
Ulla L. schreibt: “Das ist doch ein eBook Reader? Also zwei Sachen fielen mir ein 1. Was scheren mich die Zeitungen, ich habe meinen Reader, klein und handlich. 2. Mein Reader wie 4711 – immer dabei.”
Silvia B. schreibt: “Mir sagt die Körperhaltung der Frau, dass sie Rückenschmerzen hat, weil sie vielleicht schon zu lange unterwegs ist und versucht beim Lesen, abgestützt den Rücken zu entspannen. Und natürlich ist das eine kluge Frau, dass sie sicherlich Lesen zum Hobby hat und das schon mit einem Reader :-)”
Alexa S. schreibt: “Erster Gedanke: Man liest immer mehr online/eBook als Zeitungen. (Stichwort: Zeitungsdebatte)”
Susi N. schreibt: “Mit einem guten Buch vergisst man sogar die heißesten News”
Juliane B. schreibt: “Man kann sich die News auch bequem auf den Reader/Tablet holen und spart damit eine Menge Papier.”
Ilo Na schreibt: “Mach mal Pause :-)”
Claudia T.G schreibt: “Das Buch ist sooo spannend, dass man in jeder freien Minute, egal wo, weiterlesen muss. <3"
Monika G. schreibt: “Zeitungsapp :-)”
Gisela M. schreibt: “Bücherjunkie. Jederzeit und überall eine Dosis:-)”
Julia E. schreibt: “Lesen geht überall”
Beate B. schreibt: “kalte Finger 🙂 und sehr spannende Lektüre!”
Christian K. schreibt: “Eine neue Art der Erzählform bzw. eine Erzählform in einem neuen Medium.”
Und last but not least unser eigener Gedanke zu dem Bild: “Alt trifft auf Neu! Beides kann nebeneinander bestehen.”
Unsere eigenen, ganz spontanen Impulsgedanken zu Lesen im digitalen Zeitalter, die zum Nachdenken & Diskutieren einladen:
- Flexibilität
- Die Bibliothek in der Handtasche
- große Auswahl – immer dabei
- Platzsparend
- ONLeihe ermöglicht auch vom Sofa aus schnellen Zugriff auf neuen Lesestoff
- Umweltfreundlich (da Papier sparend)
- Der Einzelhandel muss agieren und aktiver werden.
- Mobilität dank Cloud-Dienste
- stets auf dem aktuellen Stand – zu jeder Zeit bestens informiert
- breitgefächerte Streuung – es werden mehr Menschen erreicht
- Social Reading (Lovelybooks & Co.)
- direkte Verbindung zwischen Autor/in und Leser
- Keine Preisbindung im eBook Bereich – Vorteil oder Nachteil?
- der gläserne Leser durch eBooks
- Animation durch interaktive Gestaltung
- Neuen Möglichkeiten der Piraterie muss Einhalt geboten werden (der DRM Schutz).
- Onlineshopping – zeitunabhängiger Konsum möglich
- permanenter Informationsfluss
- Gerätesynchronisation – bietet Lesecomfort
- Mehr Möglichkeiten für Autoren und Verlage
- bessere Einbindung der Leser
- schnellere und einfachere Veränderung von Text und Bild möglich
- neue Möglichkeiten für Selfpublisher
- leichtes Reisegepäck – easy travelling 😉
Lesen im digitalen Zeitalter eine faszinierende Angelegenheit, die auch uns begeistert.
Auszüge aus unserem visuellen Input in München
Aus unserem Gespräch mit Impulsgeber, Journalist und Blogger Richard Gutjahr möchten wir Euch dieses Zitat nicht vorenthalten:
Digitalisierung ist wie der Mauerfall
Kreativität lässt sich nicht in Zeit messen. Sie kommt in der Ruhe, von Herzen und ist Stimmungsabhängig. New Storytelling lebt von vielfältiger Kreativität und trifft den aktuellen Zeitgeist. Man sollte bewusst den Wandel der Zeit mitgehen, offen sein für Neues, neue Gedanken und Ideen zulassen, sich einfach treiben lassen.
einfach zulassen – #einfachmachen!
2 comments
Hallo Alexandra, servus Aygen!
“Geschichten werden erzählt. Wie auch immer!
Denn das Medium verbessert lediglich eine Reichweite. Sie zu kreieren, bleibt stets deine Arbeit.”
(F. Claire Serine)
Ich schmunzele ja immer gern über die Speerspitzen jeder technischen Neuentwicklung, die sich selbst als Verkünder einer neue Kulturepoche salben. Ähnlich wie über die Nörgler, die eben jedem Schritt weiter mit angestautem Kulturpessimismus entgegen treten.
Stimmt! Denn wie lange ist es her, daß dem Theater kein Überlebensfunke mehr zugestanden wurde! Es sind leere Worte geblieben.
Ihr erwähnt Musik. Der Gig, die Performance vor Ort bleibt als Ursprung unbeleckt davon, in welchem Medium sie weiter gereicht wird.
Eine Story wird geschrieben. Auf einer Serviette oder in der Cloud festgehalten. Wichtig bleibt, daß sie gelesen wird.
Das Lesen ist eine kulturelle Errungenschaft. Und ich denke, eines ihrer wesesentlichen Merkmale ist sich Zeit dafür zu nehmen. Die Oase in einer Wüstenei, die eben alles und dies sofort verlangt.
Ehrlich, die Vorteile eines eBooks sind markant. Solange genügend Saft vorhanden…
Eigentlich hat Interaktivität innerhalb eines Romans mehr mit Arbeit daran zu tun, als mit “schlichtem” Lesen. Denn ich unterbreche ja hierfür den Film in meinem Kopf. Somit wäre es vielmehr ein Spiel – ähnlich den Rollenspielen.
Noch zu den “Impulsgedanken”…
– Onlineshoping ist immer ein gern überhöhter Begriff. Tatsächlich muß ich dennoch präsent sein, um den Austausch der Ware zu bewerkstelligen.
– Ich bezweifle einmal keck, daß ein permanenter Info-Ticker ein Leben bereichern würde. Über “information overload” sangen schon die Punks vor vor bald vier Dekaden.
Chapeau!
Eine anmerkenswert anregende Gedanken-Phalanx.
bonté
Ein toller Beitrag mit viel Diskussionsstoff! Wir haben das ja aktuell auch auf der Arbeit. Grundsätzlich denke ich auch, dass man sich den neuen Strömungen nicht verschließen sollte, aber einfach aufspringen auch nicht. Sinnvoll nutzen und kreativ damit umgehen, ausprobieren, was geht und was nicht. Dabei denke ich aber auch, dass man zugleich das Altbewährte, Traditionelle zu schätzen wissen sollte und dessen Vorzüge nicht aus den Augen verlieren darf. Denn ich glaube nicht, dass das Print-Buch ausstirbt oder es mal keine CDs mehr gibt. Der Mensch ist eben auch ein Besitzer und da tun wir uns mit den digitalen Dingen weiterhin noch schwer (Stichwort hier auch: Piraterie). Ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickeln wird!