Warum ich lese.
“Warum liest du denn überhaupt? Das ist doch pure Zeitverschwendung!”
Und ich habe für mich selbst herausgefunden, dass eine Pause, ein wenig Abstand die Leidenschaft wieder frisch entfachen kann, wenn man das Gefühl hat, dass es etwas lau geworden ist. Ganz wie in so manchen Liebesbeziehungen!
Also sitze ich nun da, nach über einem Jahr, und schreibe meine Gedanken dazu nieder: Warum ich lese. Und manchmal halt auch einfach nicht.
Lesen bildet mich, fasziniert mich, bereichert meinen Wortschatz, fordert meine Intelligenz und formt meinen Charakter. Geschichten nehmen mich mit auf eine Reise voller Abenteuer rund um die Welt und darüber hinaus. Geschichten lassen mich die Welt besser verstehen, erweitern meinen Horizont, bringen mich zum Lachen und zum Weinen und erlauben mir eine Auszeit aus dem Alltag. Nichts sonst kann mir das alles so sehr geben wie die fabelhafte und facettenreiche Welt der Bücher. Nichts lässt mich so gut abschalten, lässt mich einfach mal alles um mich herum vergessen und nichts gibt mir so viel mentale Kraft, wenn mal nichts mehr geht. Darum lese ich.
Aber manchmal lese ich aber auch einfach nicht.
Liebe nichtlesenden Freude. Traut Euch und greift zu einem Buch. Werft Eure Vorurteile über Bord und probiert es einfach aus. Nicht immer springt der Funke über, dessen bin ich mir bewusst. Aber vielleicht eben doch – und DANN werdet Ihr verstehen, warum ich lese.
Liebe lesende Freude. Warum lest Ihr?
11 comments
❤
Ein toller Artikel, Du sprichst mir aus dem Herzen! Für mich ist Lesen auch “lebenswichtig”, ein Leben ohne Bücher mag ich mir nicht vorstellen. Abzutauchen in die Lebens- und Gedankenwelten anderer Menschen ist absolut bereichernd, und man lernt dabei auch sich selber besser kennen und kann plötzlich Dinge beim Namen nennen, für die man selber keine Worte gefunden hätte.. Vielen Dank und viele Sommergrüße 🙂 !
Ich lese gerne, weil ich über das Lesen in andere Welten eintauchen kann. Meine Fantasie sorgt dafür, dass in meinem Kopf das Buch lebendig wird (quasi zu einem Film) und ich komplett abschalten kann. Wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe, mach ich erst mal eine Pause. Bis zum nächsten Tag. Und zwischendurch auch mal länger.
Wunderschön geschrieben! Ich habe beim Lesen die ganze Zeit gelächelt und genickt. Man spürt deine Begeisterung fürs Lesen und deine Liebe zu Büchern in jeder Zeile und als ebenfalls passionierte Leserin ist mir da richtig warm ums Herz geworden. Ein ganz wundervoller Beitrag! <3
Liebste Grüße, Julia
Liebe Alex,
ein ganz wunderbarer Beitrag. Die Beschreibung deiner Kindheit könnte ich 1:1 in meinen Lebenslauf kopieren. Bei mir kommen allerdings noch etliche Vierbeiner hinzu.
Die Worte, die du grau unterlegt hast, treffen es auf den Punkt. Genau das macht Lesen aus. Wenn man mich fragt, erkläre ich immer gerne, dass ich mich einfach für Menschen interessiere, für ihre Geschichten. Egal, ob fiktiv oder nicht.
Das was du über deine Lesepause schreibst, kenne ich gerade vom Reiten (wobei es auch schon wieder rückläufig wird). Natürlich liebe ich meine Pferde und man kann sie auch nicht mit Büchern vergleichen. Es sind ja keine Gegenstände, sondern Lebewesen mit Bedürfnissen. Aber ich reite seit ich 4 Jahre alt bin, seit ich 12 bin auf Leistungsebene, später dann die eigene Trainerausbildung. Ich hab auf vieles verzichtet – mal mehr, mal weniger gern – und jetzt gerade habe ich das Gefühl, dass ich (neben meiner kleinen Familie) gerne mal anderen Hobbys und Erlebnissen Vorrang geben möchte. Ganz aufhören könnte ich nie, aber es ist momentan eben nicht mehr Priorität. Ich habe ja ein bisschen vorgearbeitet 😉
Viele liebe Grüße,
Nanni
Liebe Alex,
ein schöner Artikel und ja, ich sehe das wie du. Es gibt Phasen, in denen ich lese und in denen ich nicht lese. Bücher sind mir wichtig, aber sie sind nunmal nicht alles. Wir Leser sollten uns keinen Druck machen.
Viele liebe Grüße
Mareike
Wow, was für ein schöner Text!
Bis auf den letzten Teil konnte ich mich darin komplett wiederfinden, teilweise dachte ich, ich lese gerade meine eigene Geschichte 🙂
Bisher kam (außer in meiner Jugend, besonders während der Pubertät) noch keine Zeit auf, in der ich keine Lust aufs Lesen hatte. Und wenn es mal so sein sollte, dann ist es halt so.
Liebe Grüße,
Nicci
Die Bilder sind fantastisch. So nostalgisch-schön! Und Deine Gedanken zum Thema finde ich super, toller Beitrag!
Neri, Leselaunen
Huhu,
bei dem Fragebogen hab ich damals auch schon mitgemacht. <3
Ich muss zugeben, ich beneide auch etwas deinen Mut. Zwischendurch einfach eine Pause einlegen, das kann ich nicht. Selbst, wenn ich gerade eine Flaute habe, drängt irgendwas in mir dazu, dass ich mich da durchquäle, was vermutlich dafür sorgt, dass ich die Bücher in der Zeit etwas schlechter bewerte. Aber … irgendwie ist Lesen alles, was ich hab. Gut, ich schreibe auch. Aber dafür muss man ja auch wiederum lesen, was man da so fabriziert. Und gerade in einer Zeit, in der nicht einmal das Fernsehen auch nur IRGENDWAS bietet, um den Kopf abzuschalten, habe ich keine Alternative in meiner Freizeitgestaltung. Freunde leben alle zu weit weg – und ich bin kein so sozialer Mensch, dass ich sie länger als 2-3 Stunden um mich aushalten würde – und Natur? Wäääääh. Also … lese ich. Entsprechend Hut ab, dass du dem auch mal entkommen kannst.
LG
Taaya
Ahhhh…..wie wunderschön geschrieben!
Ich bin auch schon seit jeher ein Bücherwurm. Lesen konnte ich schon ein bisschen bevor ich in die Schule kam und plötzlich konnte mich nichts mehr stoppen. Wie interessant das alles war. Und meine Eltern oder Großeltern haben mir sehr selten etwas vorgelesen….da musste ich schon selbst ran 🙂 In der Zeit des Erwachsenwerdens waren Bücher immer noch an meiner Seite, allerdings nicht mehr so intensiv.Das kam dann erst wieder als ich nach der Ausbildung in die große Welt des Arbeitens rutschte. Lesen galt ab diesem Zeitpunkt für mich als Flucht vor dem Alltag oder einfach nur um abzuschalten. Der Fernseher spielt auch heute noch nur eine kleine Rolle in meinem Haushalt. Wie gerne verliere ich mich in einem guten Roman und denke nach dem Ende noch ein oder zwei Tage darüber nach. Oder ich lasse mich einfach von einem spannenden Thriller unterhalten. Aber das Genre ist mir tatsächlich relativ egal. Ich lasse mich gerne entführen in Welten voller fantastischer Wesen, in die Welt der Katzen und ihrer Besitzer oder ich werde in meinem gemütlichen Lese-Sessel einfach zur Krimonologin. Da ich jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit pendle (insg. 3 Stunden), nutze ich in der Bahn gerne die Zeit zum Lesen. Nur wenn mein Kopf zu voll mit anderen Dingen ist, dann habe auch ich einmal eine Zeitspanne, in der ich nicht lese. Da stresse ich mich aber nicht und warte, genau wie Du, einfach ab. Das Lesen kommt ganz von allein wieder!
LG
Michaela, lesenswertebuecher.de
Hallo liebe Alex,
ein wundervoller Beitrag bei dem meine Leseherz aufging und ich ungweigerlich nickend zustimmen muss. Vielen Dank für die schönen Worte die es einfach auf den Punkt treffen.
Liebe Grüße
Bella