Der Schmerz ist nicht so stark, wenn man gegen die Kälte abgehärtet ist.
Sylvia Plath | Mary Ventura und das neunte Königreich | Insel Bücherei
Ein ganz schmales Buch ist das, aber dafür haben es diese wenigen Seiten kräftig in sich. Aber dieser feine Roman ist hervorragendes Beispiel dafür, dass weniger oftmals so viel mehr ist. Sylvia Plath schreibt in „Mary Ventura und das neunte Königreich” auf den Punkt, kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig. Eine wahrlich großartige Kurzgeschichte über eine junge Frau, die lernt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ein Plädoyer für Selbstbestimmung.
Die junge Mary Ventura wird von ihren Eltern zu einer Zugreise gedrängt, die sie alleine antreten soll. Sie fühlt schon auf dem Bahngleis, dass sie innerlich so überhaupt nicht bereit ist für diese Reise, aber der Vater duldet keine Widerworte. Sie sinkt in den roten Plüschsitz und richtet sich für die lange Fahrt ein, dankbar für die erfahrene und selbstsicher auftretende Frau, die ihr gegenüber Platz nimmt. Als sie sich dem Ziel, dem neunten Königreich, immer mehr nähern, wird ihr immer mehr bewusst, dass hier in diesem Zug etwas ganz und gar falsch läuft. Die Fahrgäste und auch die Schaffner verhalten sich äußerst merkwürdig und sie erfährt, dass ihr Reiseziel auch „Königreich der Negation, des gefrorenen Willens“ genannt wird. Dieser Zug fährt nur in eine Richtung, ein Rückreiseticket gibt es nicht. Sie betrachtet die Eiskristalle, die sich an den Tunnelwänden zu bilden beginnen und muss schnell eine Entscheidung treffen…
© 2020, Alexandra Stiller
Meine Frage an Euch:
Meine Liebe zur Insel Bücherei wächst gerade mehr und mehr. Habt ihr Empfehlungen für mich? Welche Bücher aus dieser großartigen Sammlung haben euch besonders gut gefallen?
#Bookstagram – Mein Artikel auf Instagram
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
