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Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin

by Jürgen Fottner 2. Dezember 2020
written by Jürgen Fottner 2. Dezember 2020
...

Teil 3 der Serie zum unbekannten und vergessenen Widerstand

Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin.

Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin ||  Als jüdischer Teenager überlebte Anna Boros den Holocaust mitten in Hitlers Hauptstadt – dank eines tapferen Arabers. Es war ein ägyptischer Arzt namens Mohammed Helmy, und er vollbrachte ein wahres Husarenstück, um die Gestapo auszutricksen. Als einziger Araber ist er dafür von Yad Vashem geehrt worden. Ronen Steinke erzählt diese atemberaubende Geschichte – und wirft ein Licht auf eine fast vergessene Welt: das arabische Berlin der Weimarer Zeit, das gebildet, fortschrittlich und in weiten Teilen alles andere als judenfeindlich war. (Text und Cover © Piper Verlag

Wer ein Leben rettet, hat eine ganze Welt gerettet

Ronan Steinke, Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und Autor einiger Bücher zu Themen im Zusammenhang mit dem Dritten Reich erzählt mit diesem Buch eine beinahe exemplarische Geschichte aus dem „Rettungswiderstand“ verbunden mit Einblicken in die Politik des NS-Regimes gegenüber Arabern.

Eine Biografie als Spiegel der Geschichte:

Am Leben Dr. Helmys zeigen sich die unterschiedlichen Eistellungen des Nationalsozialismus zum Islam und der arabischen Welt. In Hitlers „Mein Kampf“ und Alfred Rosenbergs „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ wurden Araber noch als minderwertig angesehen. Da man sie aber von Beginn an nicht den Juden gleichstellen wollte, die Nürnberger Gesetze aber nur „artverwandt“ und „artfremd“ zuließen, erfanden die Juristen den Status „gleichgestellt“. Der Grund war so einfach wie durchschaubar: Man wollte sich die arabische Welt zum Partner im Kampf gegen England und Frankreich sichern. Für Dr. Helmy bedeutete dies, dass er gegen den Willen der nationalsozialistischen Krankenhausleitung zum Oberarzt und Leiter einer Station in Moabit ernannt wurde. Diese Position sicherte ihm über Jahre immerhin der direkte Einfluss des Auswärtigen Amtes des neuen Regimes. Erhalten hatte er die Stelle aber nur, weil jüdische Ärzte das Krankenhaus verlassen mussten.

1937 verlor er dann doch seine Oberarztstelle. Dazu trug sicher auch bei, dass er seinen NS-Kollegen, die oft nur wegen der Parteizugehörigkeit eine Stelle erhalten hatten, fachlich aber teilweise völlig ungeeignet waren, zu oft deutlich seine Meinung über ihre fachlichen Kenntnisse gesagt hatte. Danach behandelte er heimlich bei sich zu Hause. Als er dann Ende 1938 Rudolf Heß und dessen Bruder kritisiert hatte, sich angeblich über beide lustig gemacht hatte, war das Maß voll – er wurde 1939 verhaftet und war weit über ein Jahr im Gefängnis. Warum genau er wieder frei kam, was er in der Haft der Gestapo an Lügengeschichten und (falschen?) Versprechungen auftischte und welche Rolle es spielte, dass es in seiner Familie in Kairo viele Offiziere gab, lässt sich nicht klären; auf jeden Fall war entscheidend, dass man sich mit der Freilassung v.a. prominenter Araber ihre Verbundenheit sichern wollte. Und so zeigte Dr. Helmy nach außen Anbiederung, nach innen behandelte er weiterhin Juden.

Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin.

Uneigennützig und waghalsig – die Rettung Anna Boros‘

Bereits als Arzt am Moabiter Krankenhaus unterstützte Dr. Helmy jüdische Menschen, in dem er z.B. Wertsachen für sie versteckte oder sie heimlich behandelte und Medikamente für sie besorgte. Zu seinen Patientinnen gehörte auch die Großmutter von Anna Boros. Und damit beginnt eine wirklich unglaubliche Geschichte. Bereits vor seiner Verhaftung beschäftigte er das 1925 geborene jüdische Mädchen als Helferin bei seinen heimlichen Behandlungen in seiner Wohnung. Nach der Freilassung, als er wieder eine Praxis übernahm, stellte er Anna offiziell als Arzthelferin ein, jetzt aber als seine Nichte „Nadja“. Das ging so weit, dass er 1943 mit ihr „in der Höhle des Löwen“ war – als Arzt für den Notfall beim Empfang von Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem und ein überzeugter Gegner der Juden. Gastgeber und anwesend: Heinrich Himmler. Und ohne es zu wissen half der Großmufti Anna alias Nadja, denn auf seinem Briefpapier wurde aus der jungen Jüdin Anna Boros jetzt offiziell ein Mitglied der islamischen Religion. Sie sollte dann sogar zum Schein nach islamischer Tradition einen Bekannten Helmys heiraten – was aber das deutsche Standesamt nicht anerkannte. Die letzten Wochen des Krieges versteckte Helmy Anna dann bei Bekannten, z.B. in einer Gartenlaube und erlaubte sich dann seinen letzten genialen, aber hochriskanten Schachzug (den ich aber hier nicht verraten möchte…).

Was diese beinahe unglaubliche Geschichte vom Mut eines Menschen und seiner Helfer so besonders macht, ist die Unschärfe, die Uneindeutigkeit. Viele neigen dazu, beim Widerstand gegen das NS-Regime in schwarz-weiß-Kategorien zu denken. Gerade die Person Dr. Helmys zeigt aber, dass das nicht so einfach ist. Er hat seine Vorteile aus der Vertreibung jüdischer Ärzte gezogen:

Es waren; „Stellen frei geworden“: So verschleiernd drückte Helmy sich in späteren Jahren aus, wenn er über seinen plötzlichen Karrieresprung in diesem Jahr sprechen sollte; vielleicht verschämt, vielleicht verlogen. (s. 36)

Der Arzt aus Ägypten hatte die positiven Einstellungen gegenüber den arabischen Staaten auch zum eigenen Vorteil genutzt und dem Regime Versprechungen gemacht, bei denen nie ganz klar war, wie ernst er sie meinte. Aber am Ende spielt das alle keine Rolle mehr, denn was zählt, ist seine auch für ihn lebensgefährliche Hilfe für jüdische Mitbürger*innen und vor allem die Rettung Annas.

Trauriger Schlusspunkt:

„Wer ein Leben rettet, hat eine ganze Welt gerettet“. Dieser Spruch aus dem Talmud findet sich fast wortgleich im Koran – und steht auf der Medaille, welche die Gedenkstätte Yad-Vashem an die „Gerechten unter den Völkern“ verleiht – an mehr als 27.000 Menschen bisher – aber nur an einen einzigen Araber, an Dr. Mohammed Helmy. Als aber Dr. Helmys Familie eingeladen wurde, die Medaille in Empfang zu nehmen, haben sie eine Teilnahme abgelehnt – weil diese Auszeichnung aus Israel komme. Und so erfährt auch der Autor bei seinen Besuchen der Nachfahren in Kairo und New York, dass kein Kontakt zwischen den Familien besteht und der Konflikt zwischen Arabern und Juden selbst die Erinnerung an diese Rettung verdunkeln kann.

Und dennoch hat Annas Tochter der Familie Helmys einen Brief geschrieben (damit endet das Buch, somit wissen wir leider nicht, ob es je eine Antwort gab), in dem es heißt:

Wir staunen noch immer über seine Taten, und wir hoffen, dass sein Heldentum andere inspirieren wird.  (s. 156)

 

© Rezension: 2020, Jürgen Fottner

Blogtransparenz: unbezahlte und unbeauftragte Werbung, das Buch wurde selbstgekauft.

Teil 1 der Serie zum unbekannten und vergessenen Widerstand

Mark Roseman | »Du bist nicht ganz verlassen«

 

Teil 2 der Serie zum unbekannten und vergessenen Widerstand

Wolfgang Benz: Protest und Menschlichkeit

 

Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin Book Cover Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin
Ronen Steinke
Sachbuch
Piper Verlag | ISBN 978-3-492-31424-4
2019
Broschur
202 Seiten
www.piper.de

     
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