Sebastians literarischer Jahresrückblick 2014

by Sebastian Herz
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Hallo miteinander 🙂

Da ich nicht immer dazu komme, ausführliche Rezensionen zu schreiben, ich euch aber nicht die (meiner Meinung nach) guten Bücher vorenthalten möchte, die ich dieses Jahr gelesen habe, gibt es sie nun für euch in geballter und kompakter Ladung auf einen Schlag! Quasi ein kleiner literarischer Jahresrückblick. Und los geht’s, in beliebiger Reihenfolge:
(ein Klick auf den Buchtitel bringt euch weitere Infos)

Der Roman spielt in Leipzig zu DDR-Zeiten und handelt von einem Vater, der mit seinem Sohn in den Westen rübermachen möchte. Zugegeben, Cynybulk erzählt nichts Neues in seinem Roman (wie könnte er auch?), aber was er erzählt, schreibt er wunderschön, teilweise geradezu poetisch.

 

Eine kleine Kneipe in der Nähe der Bahnschienen, wo sich die Lebensmüden Mut antrinken, um sich vor den kommenden Zug zu werfen. Milla, Wirtstochter, die ein zu enges Verhältnis mit ihrem nur knapp älterem Onkel Jano hat. Als dieser über Nacht verschwindet, begibt sich Milla mit einem der Lebensmüden nach Ljubljana, um ihren Onkel zurückzuholen. Eine Mischung aus einer Familiengeschichte und einem Roadtrip über das Leben und die Liebe.

 

 

Welches der vier Mädchen das Opfer ist, erfuhr der Leser ja bereits früher, doch nun wird auch endlich aufgeklärt, wer der Mörder ist und wie es zu den Todesfällen kam. Spannender und überraschender Abschluss der fünfteiligen Soap.

 

 

Jean-Pierre ist ein alter, griesgrämiger Mann. Er stürzt nachts in die Seine, erwacht im Krankenhaus und kann sich an den Vorfall nicht mehr erinnern. Eigentlich will er nur seine Ruhe haben, aber plötzlich besuchen ihn ganz viele Menschen. Ein kleines, pummeliges Mädchen, das seinen Laptop ausleiht, der Polizist, der den Vorfall untersucht und nicht zu vergessen der schwule Student, der auf den Strich geht und Jean-Pierre das Leben rettete, indem er ihn aus dem Fluss zog. Ein Buch, das einem mit einem Lächeln auf den Lippenzurücklässt, voller Galgenhumor und vielen kleinen Momenten des Glücks.

 

Ein wunderschönes Jugendbuch über das Erwachsenwerden.
Tiefgründig
und auch sehr für Erwachsene zu empfehlen. Die ausführliche Rezension findet Ihr HIER.

 

 

Spielt auf Island in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte der Magd Agnes, die des Mordes an zwei Männern für schuldig befunden wurde und bis zu ihrer Hinrichtung als Gefangene auf einem Hof verweilt. Doch ist sie wirklich schuldig? Auch wenn die Handlung fiktivist, beruht der Roman auf historischen Tatsachen, denn Agnes war die letzte Person, die auf Island hingerichtet wurde. Zugegeben passiert nicht viel Handlung und die Sprache kann einem ein wenig karg vorkommen, aber ich finde sie spiegelt sehr schön die Einöde wider, in welcher der  Hof liegt. Außerdem mag ich Bücher, die auf Island spielen 🙂

 

Die Errichtung eines Windradparks in einem kleinen Dorf in Belgien führt dazu, dass die dunklen Geheimnisse und Lügen der Bewohner an den Tag kommen. Das Ganze endet in mehreren Todesfällen. Schwarzer Humor mit Krimielementen. Die ausführliche Rezension findet Ihr HIER.

 

Für mich DAS Buch des Jahres. Mehr brauche ich gar nicht zu sagen 🙂
Eine ausführlichere Rezension findet Ihr dennoch HIER.

Ich mochte Meyers Debüt „Rost“ schon sehr, somit war sein zweites Buch ein Muss – und es hat nicht enttäuscht. Meyer erzählt anhand dreier Personen die Familiengeschichte der McCulloughs über ein ganzes Jahrhundert – und damit gleichzeitig die Geschichte Texas’ – von der Besiedlung durch die Weißen über die Vertreibung der Indianer und Mexikaner bis hin zum Ölboom.

 

Ein klasse Kinderbuch. Stichkopf, von einem verrückten Professor erschaffen, lebt auf einem dunklen Schloss, das die Bewohner des nahegelegenen Dorfes meiden –  denn dort spukt es. Dieser Spuk sind die immer neuen Kreaturen, die der Professor erschafft, und die von Stichkopf durch Tränke „gezähmt“ werden. Das letzte Monster wird Stichkopfs neuster bester Freund, was Stichkopf gar nicht so recht ist, da er bisher seine Einsamkeit genoss. Und dann taucht plötzlich noch ein Zirkusdirektor mit einem Mädchen aus dem Dorf auf – und verspricht Stichkopf, ihn berühmt zu machen. Handelt von Freundschaft, Loyalität und falschen Versprechungen. Toll geschrieben und mit guten Zeichnungen. Ich habe mich sehr amüsiert beim Lesen.

 

Eine Vater-Sohn-Geschichte. Der Sohn gehört der Generation der „Couchlieger“ an – Laptop aufm Bauch, ipod im Ohr, in der einen Hand das Handy, in der anderen die Fernbedienung. Der Vater versucht ihn zu verstehen, zu ihm durchzudringen, bekniet ihn, mit ihm in der Natur wandern zu gehen. Ein Buch über den Generationenkonflikt und Konsumkritik. Teilweise schön sarkastisch – aber vor allem wunderschön

Erzählt wird das Leben der kleinwüchsigen Marie, die zusammen mit ihrem Bruder auf der Pfaueninsel bei Berlin aufwächst. Sie erlebt den Aufstieg, die Blüte und den Verfall der mit exotischen Tieren, Pflanzen und Menschen bereicherten Insel – sie selber lernt früh, dass sie eine dieser Kuriositäten ist, als man sie als Monster brandmarkt. Dennoch findet sie Liebe, doch diese endet tragisch.

 

Angesiedelt in Israel, erzählt Shalev die Geschichte der Familie Tavori. Von Tragödien überschattet, erzählt uns Ruta vom Tode ihres Kindes, wieso ihr Mann seit Jahren nicht mehr redet und die tragische Geschichte von Großvater Seev und Großmutter Ruth. Ein Buch voller Wucht und der ganz großen Emotionen – Liebe, deren Verrat, Schuld und Sühne, aber vor allem Rache.

Nach dreißig Jahren ist die Luft aus der Ehe raus. Außerdem sind sie pleite. Da beschließt das Paar einen letzten gemeinsamen Urlaub an den Niagarafällen, wo sie einst ihre Flitterwochen verbrachten – und wo sie im dortigen Casino alles riskieren wollen, um aus ihren Schulden rauszukommen. Ist dies auch eine letzte Chance für ihre Liebe?

 

Zach und Mia sind Teenager und lernen sich im Krankenhaus kennen. Sie haben  beide Krebs. Mias Prognose sieht gut aus, Zachs eher mittelmäßig. So unterschiedlich die Beiden auch sind und mit ihrer Krankheit umgehen, sie werden Freunde. Doch am Ende muss einer der Beiden wieder ins Krankenhaus. Bei keinem anderen Buch habe ich dieses Jahr so viel geweint. Bestimmt sechs Packungen Taschentücher sind drauf gegangen, aber es war jedes einzelne Taschentuch Wert!

Das waren meine literarischen Buchperlen in diesem Jahr – welches Buch bzw welche Bücher konnten euch denn so richtig begeistern?

  Euer Sebastian 

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