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Im Gespräch mit der Autorin Astrid Korten

by Wolfgang Brandner 1. Dezember 2015
written by Wolfgang Brandner 1. Dezember 2015
...

 

© Astrid Korten

Liebe Astrid, vielen Dank, dass Du Dich bereit erklärst, uns in entspannter Atmosphäre Rede und Antwort zu stehen. Weil es gemütliche Tradition ist, treffen wir einander auf einen virtuellen Kaffee und beginnen mit der entsprechenden Frage:

* Wo nehmen wir denn Platz, im Café, einem Berggasthaus, der guten Stube? Wie soll der Kaffee denn zubereitet sein, wenn wir Kaffee servieren dürfen? Und welches Gebäck begleitet das Getränk?

Wir frühstücken in einem Café mit Arte-Flair und trinken Café au lait, dazu gibt es Croissants. Im Hintergrund läuft “Der Kaffee ist fertig” von Konstantin Wecker. Am Nebentisch sitzen Gut und Böse: Audrey Tautou und Depardieu lauschen unserem Gespräch, aber wir lassen uns nicht ablenken.

* Bitte stelle Dich kurz Deinen (potentiellen) Lesern vor – wer ist Astrid Korten, was treibt sie an, warum schreibt sie und wie gestaltete sich ihr Weg dorthin?

Astrid Korten ist ein Mups! Ja, so würde ich mich beschreiben. Mups ist ein Begriff aus der Pharmazie und steht für Mikropellets, eine spezielle Form der Arzneimittelzubereitung. Dabei wird der Wirkstoff in winzige Kügelchen verarbeitet.

Schreiben bedeutet für mich: Spielen mit den Mikropellets der Fantasie, Schreiben ist ein Sternenfunkeln aus Wörtern, mitten ins Herz eines anderen Menschen.

“Hier ruht ein Mups” soll auch auf meinem Grabstein stehen. Und schon sind wir beim Thema “Tod”.

Der Tod steht mir gut, er liebt mich, weil er in meinen Romanen seine narzisstischen Züge voll ausleben kann und absolut wandlungsfähig ist. Er nimmt in jedem Roman eine andere Gestalt an. In dem neuen Thriller “Eiskalte Verschwörung” lässt er einen Menschen ohne die Hilfe seiner Handlanger sterben. Der Mörder ist nicht einmal in der Nähe des Opfers. Eine bedrohliche und neue Dimension der Gewalt.

Nach meinem Studium der Wirtschaftswissenschaften fasste ich den Entschluss, meine Heimat – ich bin gebürtige Niederländerin – zu verlassen. Meine Wahl fiel auf Deutschland, mittlerweile meine zweite Heimat. Die ersten Romane entstanden zwischen meinem 11. und 13. Lebensjahr. Hm … Sie landeten im Papierkorb. Aber es gab da einen netten Lehrer, der mich angespornt hat, weiterzumachen. Meine Autorenkariere begann im Kreis der Familie: Zunächst waren es kleine Zettel, mit denen ich die Familie den letzten Nerv raubte, später entstanden Kurztexte für Magazine und Kurzgeschichten. Später kam ich als Pharmaunternehmerin kaum noch zum Schreiben. Das änderte sich nach dem Verkauf der Firma und 2006 machte ich meine Lieblingstätigkeit zum Beruf. Mein Spezialgebiet sind Suspence Thriller und Psychothriller (Im Ebook-Bereich Thalia zwei Platz 1 Bestseller). Ich schreibe außerdem Biografien, hin und wieder Kurzgeschichten und Dreh- und Kinderbücher. Ich bin Mitglied der Mörderischen Schwestern e.V. und als Kultur-Redakteurin für das Online-Portal FRAUENPANORAMA tätig. In meiner Freizeit spiele ich Saxophon und male (Öl auf Leinen).

* Empfindest Du das Schreiben als Beruf oder Berufung? Ist es ein Nine-to-Five-Job wie viele andere, oder ziehst Du persönliche Bereicherung daraus?

Schreiben erfüllt mein Leben. Ich bin eine Vollblutautorin und schreibe täglich viele Stunden. Auch die Recherche nimmt viel Zeit in Anspruch. Ein Nine-to-Five-Job passt nicht zu mir.

* Pflegst Du bestimmte Rituale während Deiner Arbeit? Zu welchen Zeiten gelingt es Dir am besten, wann pausierst Du besser? Hast Du eine klar abgegrenzte Arbeitsumgebung oder ist der Erzählfluss ortsunabhängig?

Schreiben und Rituale? Hm … Schreiben geht für mich mit eiserner Disziplin einher. Im Sommer schreibe ich im Gartenpavillon, im Winter im Büro mit Blick auf den Garten.

* Welchen Aspekt schätzt Du am meisten am Beruf der Autorin, welchem am wenigsten?

Ich liebe meinen Beruf, weil er mich erfüllt und mich nicht einschränkt. Als Autorin schreibe ich die verschiedensten Geschichten: Romane, Erzählungen und Novellen sind beliebte literarische Gattungen, die ich bediene. Thematisch steht dem Autor alles offen. Kreativität kennt keine Grenzen. Außerdem lerne ich während der Recherche und den Lesungen immer interessante Menschen kennen.

Es gibt nichts, was mich an dem Beruf stört, sonst würde ich ihn nicht ausüben.

Als Unternehmerin waren meine Mitarbeiter mein Kapitel. Das ist der Autor für den Verlag. Es gibt immer mal wieder Menschen in meinem beruflichen Umfeld, von denen ich mich distanzieren muss, weil ihr Benehmen keine andere Konsequenz zulässt.

* Der Roman “Tödliche Perfektion” spielt auf dem glatten internationalen Finanzparkett im Bereich der pharmakologischen Industrie. Wie viel Deiner beruflichen Erfahrungen konntest Du hier einbringen, wo verschwimmen Fakt und Fiktion?

🙂 Insiderwissen kommt hier zum Tragen. In Tödliche Perfektion sind die Pharmapassagen 80% Realität und 20% Fiktion. Als dotbooks das Skript angenommen hat, war ich sehr happy. Es ist ein großartiger Roman und die Verlegerin, Frau Kuckertz, hat das sofort erkannt.

* Wenn Du Dich einem Thema näherst, mit dem Du nicht vertraut bist, wie planst Du Deine Recherchen?

Zunächst nehme ich die Literatur zum Thema zur Hand, danach suche ich Experten wie Forensiker, Psychologen, Kriminologen, etc. und spreche mit Personen, die für den Roman von besonderer Bedeutung sind. Einem guten Roman geht immer einer guten Recherche voraus. Sonst wird das nichts!

* Du kannst Erfolge im Verkauf von eBooks verbuchen. Wo siehst Du die Chancen und Risiken dieses Mediums gegenüber gedruckten Büchern?

Ich habe zwei Platz 1 Bestseller im eBook-Bereich geschrieben. Es ist schwierig, in einer Buchhandlung zu lesen, wenn nur ein Ebook angeboten wird. Ein Print erleichtert die Sache ungemein. Print und eBook konkurrieren nicht miteinander. Der Leser trifft die Entscheidung für eine digitale oder eine Printversion. Meine drei eBooks wurden von dotbooks verlegt, ein tolles junges Unternehmen. Da dotbooks auch über eine Lizenzabteilung verfügt, gibt es Eiskalte Umarmung auch als Hörbuch und demnächst als Printausgabe. Eiskalter Plan und Eiskalte Verschwörung sind als Print und eBook erschienen.

* Eine weitere Form der Verpackung von Geschichten stellen Hörbücher dar. Wie wichtig ist es Dir, Deine Geschichten auch in diesem Segment vertreten zu wissen, bist Du selbst zuweilen einer Geschichte lauschend anzutreffen?

Eiskalte Umarmung gibt es bereits als Hörbuch. Ich selbst komme als Hörbuchfee nicht infrage. Das sollen Profis machen.

* In Deiner Zeit in der Pharmabranche warst Du viel auf Reisen. Angenommen, Du hast gerade einen wichtigen Anschlussflug versäumt, der nächste geht erst in einer Stunde. Wie verbringst Du die Wartezeit?

Witzige Frage. Erinnerst Du dich, was Faber (Tödliche Perfektion) in der Senator-Lounge gemacht hat? Ich trinke einen Kaffee oder einen Prosecco und beobachte die Menschen in der Lounge, notiere Aussehen, Gestik und Mimik. Manchmal komme ich mit ihnen ins Gespräch und erfahre ihre Geschichte. In meinen Romanen sind sie dann oft Nebenfiguren.

* Du erhältst einen Gutschein für eine Reise in frei wählbarer Höhe. Wohin verschlägt es Dich, und wie gestaltest den Aufenthalt?

Meine dritte Heimat ist Brasilien. Ich habe dort Rohstoffe eingekauft. Im Norden Brasiliens, in Belem oder Natal, würde ich in den Reisebus steigen und dann das ganze Land bereisen. Danach geht es weiter nach Chile, Peru und Argentinien. Berauschende Länder.

* Mit welcher (historischen) Persönlichkeit würdest Du gerne zu Abend essen? Wo fände das Dinner statt, und was würde serviert?

Da muss ich nicht lange überlegen: Ein Abendessen in der Bastille, mit dem französischen Politiker Joseph Fouché, der während der Französischen Revolution und als Polizeiminister in der Kaiserzeit sein Unwesen trieb. Er konnte immer seinen Kopf aus der Schlinge ziehen – eine faszinierende Figur. Serviert werden Speisen aus der Boulangerie Robespierre, 🙂 wie könnte es auch anders sein.

* Du bist zum ersten Mal bei jemandem eingeladen. Wem oder was gilt Dein Interesse als erstes in der Dir unbekannten Wohnung?

Wir Niederländer schauen den Menschen immer zuerst direkt in die Augen. Daher kann die Antwort nur lauten: In die Augen meines Gastgebers/in.

* Umgekehrt, was fällt einem Besucher in Deinen vier Wänden als erstes ins Auge?

Die Asymmetrie der Möbelstücke :).

* Welche Lektüre findet sich bei Dir gerade auf dem Nachttisch?

“An allem nagt der Zahn der Zeit” von Middas Dekkers.

* Wenn Du eine Tageszeitung liest, welchen Teil schlägst Du als erstes auf, bzw. welchen überblätterst Du rasch?

Das ist eine Fangfrage, Wolfgang. 🙂 Schließlich darf ich meine männlichen Leser nicht verärgern. Nun, Sportnachrichten lese ich gar nicht. Die höre ich lieber im Radio oder ich sehe mir die Fußballspiele im Fernsehen an.

Die erste Seite beim Frühstück: Politik/Wirtschaft.

* Welche Autoren und Bücher prägen Deine Lesebiographie, welche Werke kann und sollte man immer wieder neu lesen?

Geprägt hat mich die französische und englische Literatur, die Liebe zur deutschen Literatur kam erst später. Immer wieder schlage ich die Bücher von Ishiguro, Marías, Eco, Shakespeare, Barnes, Hong Ying auf, und Virginia Woolf, Stefan Zweig, Hemingway, Faulkner, Dostojewski und viele andere Klassiker.

* Zurück in die Gegenwart, gibt es Romane oder Berufskollegen, die Dich in Deiner Arbeit, in Deinen Motiven beeinflussen, oder ziehst Du es vor, Dich im kreativen Prozess abzuschotten?

In Amerika gibt es wahnsinnig gute Autoren, die allerdings hier nicht so bekannt sind. Beeinflusst hat mich mal Cody McFadyen und gewiss Stephan King. Es gibt aber auch einige deutschsprachige Autoren, die sehr gut sind. Allerdings gehe ich den Weg der einsamen Wölfin.:)

* Du triffst in einer Buchhandlung einen unschlüssigen Leser, der gerne den Klappentext von “Eiskalter Plan” studiert. Wie überzeugst Du ihn, das Buch zu kaufen?

Diese Situation hatte ich auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Ich habe die Geschichte der Protagonistin Alma erzählt, und von drei Frauen, mit denen Alma chattet. Ich erwähnte ihre Wut, die – nachdem sich das gleichgesinnte Quartett im realen Leben traf – geschürt wurde, und wie das Quartett nach dem Treffen gänzlich das Gefühl für Rechtssinn verlor.

* Die Raffinesse der Wendungen in Deinem neuen Roman “Eiskalter Plan” erinnerte mich beim Lesen an “Gone Girl” von Gillian Flynn. Wie kam es zu dieser nicht ganz geradlinigen Erzählstruktur? Was stellt für Dich den Reiz daran dar?

Ich füge immer Szenen wie ein Puzzle auf ungewöhnliche Weise zusammen. Alles löst sich zum Schluss auf, doch nicht so, wie der Leser es häufig erwartet. Der Knalleffekt ist sehr wichtig, der Roman soll nachhallen.

Ich schreibe Romane, wie ich sie auch selbst gerne lesen würde. Nebenbei bemerkt: Eiskalter Plan ist spannender als Gone Girl.

* Auch interessant in diesem Zusammenhang: Wie schaffst Du es, während des Schreibens den Überblick über die offenen Handlungsstränge zu bewahren, um sie zu einem stimmigen Abschluss zu bringen?

Das erledigt die gute Vorarbeit. Alles wird im Voraus geplant.

* Immer wieder spielt in Deinen Romanen das Motiv Rache bzw. Selbstjustiz eine große Rolle. Was fasziniert Dich daran, warum hältst Du es für so geeignet, einen Plot zu befeuern?

Tatsächlich? Sehe ich anders. Meine “Grundstoff” ist immer ein aktuelles Thema wie die Schönheitsindustrie, der Sektenkult, der Missbrauch während einer Psychotherapie, oder in meinem brisanten Top-Thriller Eiskalte Verschwörung, die digitale Überwachung. In einem Roman klassische Ermittlerarbeit zu beschreiben, das ist nicht so mein Ding. Das können andere Kollegen besser. Ich greife besondere Themen auf und schreibe ungewöhnliche Thriller, in denen die Fiktion durchaus Realität sein kann. Bei meinen Recherchen lasse ich mich von Forensikern, Psychologen, Gentechnologen, Pathologen und Mediziner oder anderen Experten beraten. Aus diesen Gesprächen leite ich die Handlung der Figuren ab.

* Anders als in den Vorgängerbänden wie etwa “Tödliche Perfektion” kommt das Grauen in “Eiskalter Plan” auf leiseren Sohlen, hier wird weniger brutal gemordet, vielmehr subtil manipuliert. Wie kommt es zu diesem Quasi-Stilbruch?

Frauen morden anders, Wolfgang. Sie morden leise, gehen bei der der Ausübung der Tat raffinierter vor. Ich fand es sehr spannend Eiskalter Plan zu schreiben. Der Erfolg beweist, dass es die richtige Entscheidung war, der Roman kommt sehr gut an. Als Stilbruch empfinde ich ihn aber nicht.

* Warum gehst Du mit brutalen Szenen an die Grenzen der Zumutbarkeit? Warum verwendest Du dieses Stilmittel? Und wie grenzt Du Dich inhaltlich von anderen Autoren ab, die auf möglichst viel Blut als bloßes Verkaufsargument setzen?

I‘m amused. 🙂 Diese Fragen stellen mir fast nur männliche Interviewer. Das mag wohl daran liegen, dass “Mann” einer weiblichen Autorin keine Gewaltszenen zutraut. Wäre ich Chris Carter oder Cody McFadyen, dann käme das Thema nicht zur Sprache.

Als Autorin pervertiere ich das Böse auf poetische Weise wie es die Gebrüder Grimm bereits taten, benutze aber auch bewusst die milchig-glasige Darstellung, wie auch Dürrenmatt die Wahrnehmungsspiele ständig durchexerzierte, von den Physikern an. Er manifestiert es in seinen Ansprüchen an den Kriminalroman. Und ich treibe es auf die Spitze. Bei mir steht die Gewalt nicht nur für die Versehrung des menschlichen Körpers, sondern für das Böse.

* Klar erkennbar ist eine Neigung zu starken, selbstbestimmten weiblichen Figuren. Wie wichtig ist für Dich der Aspekt des Geschlechts Deiner Figuren?

Haha. 🙂 Das ist mir gar nicht aufgefallen. Mag sein. Die Rolle der Frau (Ehe und Beruf) wurde in Eiskalter Plan besonders skizziert. Sie sind stark und schwach, gut, böse, unberechenbar, verzweifelt, etc. Mir kommt es aber auf die Gegenwart des Bösen an. Das Übel ist dabei geschlechtsunabhängig.

* Zum Thema “Gerechtigkeit” und “Chancengleichheit zwischen Mann und Frau” (bewusst unter Anführungszeichen gesetzt): Muss man sich aktiv dafür einsetzen, oder wird sich das Gleichgewicht automatisch als Folge evolutionärer Notwendigkeit einstellen?

Chancengleichheit im Verlagswesen? Hm … Männliche Autoren werden noch immer bevorzugt behandelt, habe ich neulich im Spiegel gelesen. Aber es gibt zum Glück auch Ausnahmen. Es kommt immer auf die Qualität des Manuskriptes an, nicht auf das Geschlecht des Autors, auch wenn die Großen das anders sehen. In den Niederlanden gibt es dieses Phänomen nicht. Die niederländischen Verlage sind viel lockerer.

* Mit welcher Deiner Romanfiguren würdest Du Dich gerne einmal treffen? Welcher möchtest Du auf gar keinen Fall über den Weg laufen?

Ich kenne viele Protagonisten persönlich, weil ich sie während Recherchen interviewt habe. Auf keinen Fall möchte ich Janus, ein psychopathischer Softwarespezialist, aus dem neuen Thriller “Eiskalte Verschwörung” begegnen.

* Ich habe Dich auf Lovelybooks als eine sehr engagierte Autorin kennengelernt, die auf jede Rückmeldung sofort reagiert. Wie viel Zeit wendest Du für den Kontakt mit Deinen Lesern auf? Auf welchen Plattformen bist Du außerdem aktiv und auf welchen Veranstaltungen anzutreffen?

Der Kontakt mit den Lesern ist mir sehr wichtig. Für eine Leserunde nehme ich mir viel Zeit, schließlich tut der Leser das auch, wenn er sich mit meinem Roman auseinandersetzt.

Man trifft mich immer auf der Frankfurter Buchmesse und in Leipzig. Dann lese ich in der gesamten Bundesrepublik. Mit meinem neuen Thriller starte ich in Billerbeck und Essen. Nächstes Jahr geht’s dann quer durch Deutschland und Österreich. Meine Lesetermine findet man auf meiner Webseite und bei Facebook. (www.astrid-korten.com)

* Kannst / Darfst Du schon etwas über Deine nächsten Projekte verraten bzw. wann dürfen gespannte Leser damit rechnen?

Neue Manuskripte mit brisanten Themen sind geplant. Eins ist fast fertig. Außerdem werden Leser 2016 auch eine andere Seite von mir kennenlernen. Aber darüber plaudern wir ein anders Mal.

Es ist kein Geheimnis, dass mein nächster Roman im Gmeiner-Verlag erscheint, der mich mit seinem gesamten Konzept, mit seiner Loyalität und dem hervorragenden Marketing überzeugt hat. 🙂

Zunächst erscheint dort (März 2016) der Platz 1 EBook-Bestseller “Eiskalte Umarmung”.

So, nun sind wir am Ende angelangt, der Kaffee ist hoffentlich nicht kalt geworden. Vielen Dank für Deine Geduld und Deine Antworten. Alles Gute, viel Erfolg und vor allem Kreativität, stets den richtigen Einfall, das wünschen wir Dir aus dem Bücherkaffee.

Hat Spaß gemacht, Wolfgang.

© Interview, 2015 Wolfgang Brandner


 
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2 comments
Wolfgang Brandner

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2 comments

Manfred Bülow 1. Dezember 2015 - 16:40

Ein sehr ehrliches Interview.Das beschreibt genau die Frau und Autorin wie ich sie kennen gelehrt habe und die mich immer wieder mit ihren Büchern überrascht.Vielen Dank Astrid .

Reply
WolfgangB 2. Dezember 2015 - 16:13

Lieber Manfred,
danke für Deinen Kommentar!
Mir ist es ja ähnlich ergangen wie Dir: Bei Astrids Antworten hatte ich immer wieder kleine Déjà-Vu-Erlebnisse, als ich sie aus ihren Romanen teilweise bereits zu kennen vermeinte. Wo zwischen den Zeilen immer wieder die Autorin selbst hervorblitzt, bietet sie nun einen unverstellten Blick auf sich selbst.
Vielleicht hilft das beim besseren Verständnis der folgenden Romane … liebe Astrid, wir warten darauf!

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In meinem gestrigen Reel habe ich euch ja den Roma In meinem gestrigen Reel habe ich euch ja den Roman „Vaters Meer“ von Deniz Utlu vorgestellt (übrigens jetzt schon eines meiner Jahreshighlights), der in der Kategorie Belletristik für den Bayerischen Buchpreis 2023 nominiert ist. 
Auf der Frankfurter Buchmesse bekamen wir die Möglichkeit, Deniz Utlu einige Fragen zu seinem Roman zu stellen und das war wirklich ein sehr interessantes und berührendes Gespräch, das meine Begeisterung für die Geschichte noch mehr bestärkte. 
Petra @literaturreich hat dieses Gespräch nun auf ihrem Blog für euch zusammengefasst - lest es euch unbedingt einmal durch. Ich verlinke euch den Blogpost auch gleich in meinen Stories. 
Am kommenden Dienstag, den 7. November, nehmen Petra, Marina @nordbreze und ich euch dann in unseren Stories mit zur Preisverleihung des Bayerischen Buchpreises @bayerischerbuchpreis in der Allerheiligen Hofkirche nach München. Auf @bayern2 wird es auch einen Livestream dazu geben.  Wir freuen uns schon sehr!
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#baybuch @bayerischerbuchpreis @deniz__utlu @suhrkampverlag #bookstagram  #buchtipp #leseempfehlung #lesenswert #denizutlu #vatersmeer #interview
„Vater war groß, ich war klein, und ich wusste, „Vater war groß, ich war klein, und ich wusste, wir hatten eine Unendlichkeit Zeit, eine ganze Unsterblichkeit“  Denis Utlus Roman „Vaters Meer“ ist für den Bayerischen Buchpreis 2023 nominiert.
Ein ruhiger, aber unglaublich bedeutender und intensiver Roman über Verlust und Trauer, über Herkunft, Ursprünge und Einsamkeit - und vor allem über die immense Kraft der Sprache.
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Transparenz: Werbung/Rezensionsexemplar 
#baybuch @bayerischerbuchpreis @deniz__utlu @suhrkampverlag #bookstagram #bookreels #buchtipp #leseempfehlung #lesenswert #denizutlu #vatersmeer
Das sind sie, die sechs nominierten Titel für den Das sind sie, die sechs nominierten Titel für den @bayerischerbuchpreis 2023 
Ich freue mich sehr, #baybuch auch in diesem Jahr als Buchpreisbloggerin begleiten zu dürfen, wieder zusammen mit Marina @nordbreze und Petra @literaturreich .
Der Bayerische Buchpreis feiert in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag – und findet zudem mit neuer Jurybesetzung statt: Andreas Platthaus (FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung), Marie Schoeß (BR - Bayerischer Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Süddeutsche Zeitung) diskutieren am 7. November live in der Allerheiligen-Hofkirche über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres.  Nominiert in der Kategorie #belletristik
🔸 »Kochen im falschen Jahrhundert« von Teresa Präauer (@wallsteinverlag )
🔸 »Erzählung zur Sache« von Stephanie Bart (@secession_verlag )
🔸 »Vaters Meer« von Deniz Utlu (@suhrkampverlag )   Nominiert in der Kategorie #Sachbuch
🔹 »Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur« von Jan Philipp Reemtsma (@c.h.beckliteratur )
🔹 »American Matrix« von Karl Schlögel (@hanserliteratur )
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Im Messetrubel völlig vergessen! Da braucht es einfach liebe Follower*innen und Freund*innen, die sich erinnern und mir plötzlich Glückwünsche schicken. Ich bin sprachlos, ihr seid halt einfach die Besten! 🫶
12 Jahre! Ich kann es noch gar nicht fassen. So viel ist passiert in dieser Zeit, so viele großartige Menschen durfte ich durch die Liebe zum Buch kennenlernen. So viele bewegende Geschichten und Themen, so viele Learnings, an denen ich auch gewachsen bin. Neue Türen öffneten sich, unglaublich coole Projekte und Kooperationen sind entstanden und für mich das Schönste überhaupt: ich kann mittlerweile zwei Leidenschaften - das Lesen und die Kunst - miteinander verbinden. (M)ein Traum! 
Und natürlich liebe ich einfach den Austausch mit euch! Das und euer Feedback, eure oft so lieben und empowernden Nachrichten treiben mich an, weiterzumachen (auch wenn man so manches mal an Algorithmen, WordPress & Co oder schlicht und einfach an dieser Welt verzweifeln mag).
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Ich habe die offizielle Eröffnung des Pavillons am vergangenen Dienstag besucht und ein paar Eindrücke für euch festgehalten. 
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Werbung // Auf unserer Reise in Slowenien besichti Werbung // Auf unserer Reise in Slowenien besichtigten wir die Oberkrainer Burg Strmol. Das hatte einen besonderen Grund, denn der Roman „Die Nacht, als ich sie sah“ des slowenische Schriftstellers Drago Janćar greift literarisch auf, was sich zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges auf dieser Burg zugetragen hat.  Im Januar 1944 entführten und ermordeten Partisanen die Schlossbesitzer Rado und Ksenija Gorjup Hribar im Wald von Mače, da sie verdächtigt wurden, mit Deutschen zu kollaborieren. Jahre bevor dieses tragische Ende vollends aufgeklärt worden ist (tatsächlich erst 2015), machte Janćar die Begebenheit zum Thema seines Romans - aus Ksenija Hribar wurde in Veronika Zarnik. Veronika war wie Ksenija unkonventionell, selbstständig und modern und nannte ebenfalls ein Krokodil ihr Haustier. Sie war eine Gegnerin des Kriegs, wollte sich heraushalten und versuchte, mit Diplomatie ihren Weg durch diese Zeit zu finden, in der die Bevölkerung zwischen den Fronten der deutschen Besatzer und der Tito-Partisanen stand.  Fünf Personen erzählen in dem Roman über Veronika, die ständig von einer unbändigen Lebensfreude angetrieben war. Aus Erinnerungen setzen sie bruchstückhaft ihr Leben zusammen - und doch weiss nur eine dieser Personen tatsächlich, was mit ihr in dieser schrecklichen Nacht 1944 geschah…  Ein geschichtsträchtiger und bewegender, großartig geschriebener Roman über Liebe und Hass, über Schuld und Verrat, über Rache und Parteilichkeit in Kriegs- und Krisenzeiten. 
Ich habe dieses Buch direkt nach der Reise gelesen, als ich noch alle Eindrücke der Burg frisch im Kopf hatte. Das war dadurch wahrlich eine emotionale Herausforderung, aber Drago Janćar hat hier wirklich ein Meisterwerk geschaffen. Ganz große Leseempfehlung! 
Heute ist dort übrigens ein besonderes Hotel, einige Räume wurden genau so belassen, wie sie früher waren. Wischt mal nach links, dann könnt ihr einen Eindruck davon bekommen.  Wer von euch hat denn diesen Roman schon gelesen?  ** Aus dem Slowenischen von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olaf **  #wabenderworte 
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Werbung// Samira Kentrić kommentiert als feminist Werbung// Samira Kentrić kommentiert als feministische Künstlerin, Autorin und Performerin die politischen Prozesse in Europa und im Nahen Osten, wobei sie immer wieder persönliche Alltagserfahrungen mit der politischen Auseinandersetzung verbindet.  Die Künstlerin erlebte mit 15 Jahren, wie ihre Heimat auseinander bricht. Ihre Eltern waren als Binnenmigranten aus dem muslimischen Bosnien ins katholische Slowenien gezogen. Der Vater war einmal Viehhirte und träumt von seinen Schafen.  Aber als Bauarbeiter bleibt da nicht viel Zeit dafür. Die Mutter konnte einmal wunderbar Teppiche weben und erfüllt jetzt Normen in einer dröhnenden Fabrik. Samira Kentrić hatte ihre Wurzeln hier und dort und doch nirgends.
In dieser biografischen Graphic Novel erzählt sie auf eindrückliche Weise darüber, was es bedeutet, in Kriegs- und Umbruchzeiten aufzuwachsen. Über Entwurzelung und die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und darüber, wie lähmend europäische Politik sein kann. Es ist ein Mosaik aus Erinnerungen und Beobachtungen, die mit komplexen und mehrdeutigen Bildern in Grautönen visualisiert werden. Ich habe mit die Graphic Novel schon zum dritten Mal angeschaut und entdecke immer weitere Details. Samira Kentrić ist ein politisches Gesamtkunstwerk auf höchstem künstlerischen Niveau gelungen, dass darauf aufmerksam macht, dass diese Zeit in der jüngeren europäischen Geschichte niemals vergessen werden soll und darf.

Die Visualisierung der Entwurzelung berührte mich so ungemein, dass ich nach dem Zuschlagen lange nicht fähig war, ein anderes Buch in die Hand zu nehmen. Dieses emotionale Kunstwerk, dass zugleich mit einem feinen feministischen Ton durchwoben ist, beschäftigt nachhaltig. Ich wünsche diesem großartigen Werk viele, viele Leser*innen!
Wischt mal nach links, da könnt ihr einen Blick ins Buch erhaschen. Wenn ihr auf der Frankfurter @buchmesse seid, dann schaut im Pavillon des Ehrengastlandes @sloveniafrankfurt2023 vorbei und blättert durch dieses Buch, damit ihr einen noch intensiveren Eindruck bekommt.  ** Balkanalien. Erwachsenwerden in Zeiten des Umbruchs / Samira Kentrić / Aus dem Slowenischen von Barbara Anderlič / gefördert durch @traduki **  #bookstagram
„Erzählen ist wie Wasser, Metin, einmal unterwe „Erzählen ist wie Wasser, Metin, einmal unterwegs, findet es seinen Weg von selbst.“  Dieser Satz stammt aus #Vatermal - dem Debüt des Schriftstellers und Dramatikers Necati Öziri. Der Roman kommt mit einer enormen Wucht daher, die mich umgehauen hat - und gleichzeitig ist die Geschichte so unglaublich eindringlich und gefühlvoll. Jetzt steht der Roman auf der Shotlist für den Deutschen Buchpreis 2023.  Ein dunkler Fleck unter dem Auge - ein Vatermal - mehr ist dem Literaturstudenten Arda nicht von seinem Vater geblieben, der eines Nachts einfach leise aufstand und verschwand, als seine Mutter noch mit ihm schwanger war. Jeder Blick in den Spiegel erinnert ihn daran, das es da eine Verbindung gibt, obwohl er seinen Vater nie kennenlernte.  Als Arda mit Organversagen im Krankenhaus liegt, denkt er viel über Metin, seinen abwesenden Vaters nach, der mit seiner neuen Frau und seinen zwei Halbbrüdern in der Türkei lebt. Alles, was er über ihn weiss, erzählte ihm seine ältere Schwester Aylin. Er beschließt, seinem Vater zum Abschied alles aufzuschreiben. Wie es war, ohne ihn aufzuwachsen. Wie es war, mit ansehen zu müssen, wie die Familie zerfällt, wie sich seine Mutter und seine Schwester streiten. Wie der Streit eskaliert und Aylin auch weggeht. Er schreibt über das Aufwachsen im Ruhrgebiet, über Geburtstage im Ausländeramt, über Polizeikontrollen und über den letzten Sommer als Jugendlicher mit seinen Freunden, über das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Identität. Über seine erste Liebe, über das Verschwinden…  Necati Öziri gelingt es großartig, uns die Lebenswege von Arda, von seiner Mutter Ümran und seiner Schwester Aylin ganz nahbar zu machen. 
Die tiefe Verwundbarkeit in jedem Satz spürbar und wenn ich könnte, würde ich alle drei einfach nur in den Arm nehmen wollen. In diesen Zeilen steckt so unglaublich viel Empathie - ich bin rundum begeistert, eine absolute Leseempfehlung.  Transparenz: Werbung, da Verlinkung. Buch selbstgekauft.
#deutscherbuchpreis #bookstagram #bookstagramdeutschland #deutscherbuchpreis2023 #necatiöziri  #buchtipp #leseempfehlung #literatur #lesenswert #buchreel
Kooperation || 🇸🇮📚 Slowenien @sloveniafra Kooperation || 🇸🇮📚 Slowenien @sloveniafrankfurt2023 ist ja in diesem Jahr das Ehrengastland der Frankfurter @buchmesse. 
Für mich sind die Gastlandauftritte immer etwas ganz Besonderes, denn ich richte meinen Blick auf eine andere Literatur als üblich, blicke sozusagen über meinen literarischen Tellerrand.  Auf unserer Reise nach Slowenien haben wir in Ljubljana die amerikanisch-slowenische Schriftstellerin Erica Johnson Debeljak kennengelernt. Sie ist in San Francisco geboren, wanderte aber 1993 nach Slowenien aus und heiratete den Dichter Aleš Debeljak. Heute ist sie in Ljubljana als Übersetzerin, Autorin und Kolumnistin tätig.  „Verliebt, verheiratet, verwitwet, verhurt“ - ihr Memoir über einen plötzlichen Tod, über Trauma und Trauer und über weibliche Selbstbestimmung - erschien 2021 und wurde in Slowenien sofort ein Bestseller und auf der Buchmesse Ljubljana zum  Buch des Jahres gekürt. In Deutschland ist das Buch nun im Verlagshaus Römerweg erschienen, übersetzt von Metka Wakounig.  Ohne den Gastlandauftritt Sloweniens wäre dieses ergreifende Memoir wohl an mir vorbeigegangen.  Wieder einmal mehr bin ich dankbar um eine ganz besondere Entdeckung und Johnson Debeljaks Erfahrungen und ehrliche Gedanken werden mich sicher noch lange beschäftigen. Sehr lesenswert! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
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„Es war ja das Zeitalter der unerklärlichen Mer „Es war ja das Zeitalter der unerklärlichen Merkwürdigkeiten angebrochen“
Im Roman „Drifter“ von @usterblich schlägt der ⚡️ ein - und er trifft Marco Killmann „Killer“, den besten Freund von Wenzel Zahl, als dieser gerade über eine Pferderennbahn sprintet. Wenzel und Killer sind seit Kindestagen an befreundet, wuchsen in der selben Hochhaussiedlung im Ranunkelweg auf, ziehen später in die gleiche , etwas bessere Gegend mit Wohnungen in Laufnähe. Während der smarte Killer Karriere macht, landet der nette Nerd Wenzel nach einem abgebrochenen Studium beim Regionalsender, wo er Leserkommentare in den Sozialen Netzen beantwortet. Ihre Freundschaft ist beständig, es wird viel gequatscht, viel Rumgelabert.
Doch als Killer vom Blitz getroffen wurde, verschiebt sich die Realität.  „So, dachte ich, jetzt ist es amtlich: Bei Killer hatte sich etwas verschoben. Es ist nicht so, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber er hat das Geschirr neu sortiert.“ (S. 74)  Die Auswirkungen sind unübersehbar und es passieren allerlei wunderliche Dinge um Wenzel und Killer herum. Nicht ganz unverantwortlich dafür ist eine Begegnung der seltsamen Art, denn seit dem Blitzeinschlag ist die divenhafte Influencerin und Hedonistin Ludovica "Vica" Malabene in deren Leben getreten, samt ihrer prolligen Assistentin Jez, dem Faktotum Heurtebise und dem tanzenden Riesenzottelhund Bello. Vicas Geschäftsmodelle spriessen aus dem Boden wie Pilze (im wahrsten Sinne des Wortes) und gehen durch die Decke. Durch die Decke geht auch jegliches Realitätsempfinden und das macht unglaublich Spaß! I mean: Uhren, die von psychoaktiven Pilzen gesteuert werden, ein HipHop-tanzender Hund, ein Fahrstuhl, der einen ins eigene Kinderzimmer zurück katapultiert… nebulös, schräg und abgefahren ist dieses golden schillernde Universum, durch dass die beiden Freunde da im wahnwitzigen Tempo rauschen. Mehr als einmal habe ich laut aufgelacht. Lest dieses Buch, es lohnt sich wirklich! 
Ich wurde auch direkt für eine neue Collage zum Buch inspiriert, so gut hat mich die Geschichte unterhalten ✂️😍
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Transparenz: selbstgekauft, unbez. Werbung.
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🌟🍇📚 #MagischeMomente 🔈TON AN @dnevipo 🌟🍇📚 #MagischeMomente 🔈TON AN 
@dnevipoezijeinvina - die Tage der Poesie und des Weines (Beletrina) -  eines der größten und bekanntesten internationalen Poesiefestivals in diesem Teil Europas, vereint seit 27 Jahren erfolgreich Poesie mit Weinbau. Jedes Jahr in den letzten warmen Augusttagen versammelt das Festival über zwanzig Dichter:innen aus aller Welt zusammen mit ausgewählten heimischen Winzern.  Es ist eine magische Zeit, in der die wunderschöne Stadt Ptuj in ein lebendiges Gedicht aus Kultur, Wein und Poesie verwandelt wird. 🍷📜  Joumana Haddad, Ilma Rakusa, Denis Škofič, Petr Hruška, Luljeta Lleshanaku und viele mehr durften wir in den zwei Tagen bei den Grand Poetry Readings erleben und es war ein Fest, dass uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.  Ein ganz besonderes Highlight: ein Mitternachtskonzert der großartigen Aurélie Maurin! 📳 Schaut euch dieses Reel unbedingt mit Ton an, dann kommt auch ihr in den Genuss ihrer schönen Stimme. Wir saßen um Mitternacht bei knapp 30 Grad mit gutem Wein in der Hand einfach nur verzaubert da und ich bekam Gänsehaut von dieser wundervollen Musik. Herrlich!  Transparenz: bezahlte Pressereise / Kooperation 
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Kommt mit mir auf einen kleinen Städtetrip durch Kommt mit mir auf einen kleinen Städtetrip durch Ljubljana! 🇸🇮🌟  Im Zuge unserer Pressereise verbrachten wir zwei Tage in der wunderschönen Hauptstadt #Ljubljana, die mittlerweile auch als die grüne Stadt Europas bekannt ist.
Ich war schon nach kurzer Zeit verzaubert vom Flair dieser Stadt, von dieser gelungenen Mischung aus historischer Pracht und modernem Design. Wir kamen in den Genuss einer richtig guten und interessanten Stadtführung, die uns u.a. auch zur NUK führte. Die National- und Universitätsbibliothek ist übrigens ein herausragendes Beispiel für dieses Zusammenspiel. Habt ihr gesehen, dass die Fenster wie aufgeschlagene Bücher ausschauen? Das Gebäude wurde von dem renommierten Architekten Jože Plečnik entworfen, der in Ljubljana viele markante Spuren hinterlassen hat. So entwarf er u.a. auch die bekannten drei Bücken (Tromstovje), den Kongressplatz (Kongresni trg) und den Zentralmarkt (Osrednja tržnica). 
Der Verlag Mladinska knjiga lud uns in die wunderschöne Buchhandlung Konzorcij ein, wo wir die großartigen Autorinnen Stanka Hrastelj und Erica Johnson Debeljak trafen. In der Bibliothek Oton Zupančič lauschten wir einem interessanten  Gespräch von Miha Kovač mit der Philosophin & Sozialtheoretikerin Alenka Zupančič und dem Philosophen & Psychoanalytiker Mladen Dolar. 
Es war sommerlich-heiß in dieser Woche in Slowenien und so sehr wir tagsüber auch schwitzen, umso traumhafter waren die Sommerabende in Ljubljana, denn die Ufer entlang des Flusses Ljubljanica sind gesäumt von vielen kleinen Cafés und Bars und es herrschte eine schöne und entspannte Stimmung überall. Eines ist klar: ich komme auf jeden Fall wieder!
Wart ihr schon einmal in Ljubljana? Wenn ja, wie hat euch die Stadt gefallen? 
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