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Im Gespräch mit der Autorin Astrid Korten

by Wolfgang Brandner 1. Dezember 2015
written by Wolfgang Brandner 1. Dezember 2015
...

 

© Astrid Korten

Liebe Astrid, vielen Dank, dass Du Dich bereit erklärst, uns in entspannter Atmosphäre Rede und Antwort zu stehen. Weil es gemütliche Tradition ist, treffen wir einander auf einen virtuellen Kaffee und beginnen mit der entsprechenden Frage:

* Wo nehmen wir denn Platz, im Café, einem Berggasthaus, der guten Stube? Wie soll der Kaffee denn zubereitet sein, wenn wir Kaffee servieren dürfen? Und welches Gebäck begleitet das Getränk?

Wir frühstücken in einem Café mit Arte-Flair und trinken Café au lait, dazu gibt es Croissants. Im Hintergrund läuft “Der Kaffee ist fertig” von Konstantin Wecker. Am Nebentisch sitzen Gut und Böse: Audrey Tautou und Depardieu lauschen unserem Gespräch, aber wir lassen uns nicht ablenken.

* Bitte stelle Dich kurz Deinen (potentiellen) Lesern vor – wer ist Astrid Korten, was treibt sie an, warum schreibt sie und wie gestaltete sich ihr Weg dorthin?

Astrid Korten ist ein Mups! Ja, so würde ich mich beschreiben. Mups ist ein Begriff aus der Pharmazie und steht für Mikropellets, eine spezielle Form der Arzneimittelzubereitung. Dabei wird der Wirkstoff in winzige Kügelchen verarbeitet.

Schreiben bedeutet für mich: Spielen mit den Mikropellets der Fantasie, Schreiben ist ein Sternenfunkeln aus Wörtern, mitten ins Herz eines anderen Menschen.

“Hier ruht ein Mups” soll auch auf meinem Grabstein stehen. Und schon sind wir beim Thema “Tod”.

Der Tod steht mir gut, er liebt mich, weil er in meinen Romanen seine narzisstischen Züge voll ausleben kann und absolut wandlungsfähig ist. Er nimmt in jedem Roman eine andere Gestalt an. In dem neuen Thriller “Eiskalte Verschwörung” lässt er einen Menschen ohne die Hilfe seiner Handlanger sterben. Der Mörder ist nicht einmal in der Nähe des Opfers. Eine bedrohliche und neue Dimension der Gewalt.

Nach meinem Studium der Wirtschaftswissenschaften fasste ich den Entschluss, meine Heimat – ich bin gebürtige Niederländerin – zu verlassen. Meine Wahl fiel auf Deutschland, mittlerweile meine zweite Heimat. Die ersten Romane entstanden zwischen meinem 11. und 13. Lebensjahr. Hm … Sie landeten im Papierkorb. Aber es gab da einen netten Lehrer, der mich angespornt hat, weiterzumachen. Meine Autorenkariere begann im Kreis der Familie: Zunächst waren es kleine Zettel, mit denen ich die Familie den letzten Nerv raubte, später entstanden Kurztexte für Magazine und Kurzgeschichten. Später kam ich als Pharmaunternehmerin kaum noch zum Schreiben. Das änderte sich nach dem Verkauf der Firma und 2006 machte ich meine Lieblingstätigkeit zum Beruf. Mein Spezialgebiet sind Suspence Thriller und Psychothriller (Im Ebook-Bereich Thalia zwei Platz 1 Bestseller). Ich schreibe außerdem Biografien, hin und wieder Kurzgeschichten und Dreh- und Kinderbücher. Ich bin Mitglied der Mörderischen Schwestern e.V. und als Kultur-Redakteurin für das Online-Portal FRAUENPANORAMA tätig. In meiner Freizeit spiele ich Saxophon und male (Öl auf Leinen).

* Empfindest Du das Schreiben als Beruf oder Berufung? Ist es ein Nine-to-Five-Job wie viele andere, oder ziehst Du persönliche Bereicherung daraus?

Schreiben erfüllt mein Leben. Ich bin eine Vollblutautorin und schreibe täglich viele Stunden. Auch die Recherche nimmt viel Zeit in Anspruch. Ein Nine-to-Five-Job passt nicht zu mir.

* Pflegst Du bestimmte Rituale während Deiner Arbeit? Zu welchen Zeiten gelingt es Dir am besten, wann pausierst Du besser? Hast Du eine klar abgegrenzte Arbeitsumgebung oder ist der Erzählfluss ortsunabhängig?

Schreiben und Rituale? Hm … Schreiben geht für mich mit eiserner Disziplin einher. Im Sommer schreibe ich im Gartenpavillon, im Winter im Büro mit Blick auf den Garten.

* Welchen Aspekt schätzt Du am meisten am Beruf der Autorin, welchem am wenigsten?

Ich liebe meinen Beruf, weil er mich erfüllt und mich nicht einschränkt. Als Autorin schreibe ich die verschiedensten Geschichten: Romane, Erzählungen und Novellen sind beliebte literarische Gattungen, die ich bediene. Thematisch steht dem Autor alles offen. Kreativität kennt keine Grenzen. Außerdem lerne ich während der Recherche und den Lesungen immer interessante Menschen kennen.

Es gibt nichts, was mich an dem Beruf stört, sonst würde ich ihn nicht ausüben.

Als Unternehmerin waren meine Mitarbeiter mein Kapitel. Das ist der Autor für den Verlag. Es gibt immer mal wieder Menschen in meinem beruflichen Umfeld, von denen ich mich distanzieren muss, weil ihr Benehmen keine andere Konsequenz zulässt.

* Der Roman “Tödliche Perfektion” spielt auf dem glatten internationalen Finanzparkett im Bereich der pharmakologischen Industrie. Wie viel Deiner beruflichen Erfahrungen konntest Du hier einbringen, wo verschwimmen Fakt und Fiktion?

🙂 Insiderwissen kommt hier zum Tragen. In Tödliche Perfektion sind die Pharmapassagen 80% Realität und 20% Fiktion. Als dotbooks das Skript angenommen hat, war ich sehr happy. Es ist ein großartiger Roman und die Verlegerin, Frau Kuckertz, hat das sofort erkannt.

* Wenn Du Dich einem Thema näherst, mit dem Du nicht vertraut bist, wie planst Du Deine Recherchen?

Zunächst nehme ich die Literatur zum Thema zur Hand, danach suche ich Experten wie Forensiker, Psychologen, Kriminologen, etc. und spreche mit Personen, die für den Roman von besonderer Bedeutung sind. Einem guten Roman geht immer einer guten Recherche voraus. Sonst wird das nichts!

* Du kannst Erfolge im Verkauf von eBooks verbuchen. Wo siehst Du die Chancen und Risiken dieses Mediums gegenüber gedruckten Büchern?

Ich habe zwei Platz 1 Bestseller im eBook-Bereich geschrieben. Es ist schwierig, in einer Buchhandlung zu lesen, wenn nur ein Ebook angeboten wird. Ein Print erleichtert die Sache ungemein. Print und eBook konkurrieren nicht miteinander. Der Leser trifft die Entscheidung für eine digitale oder eine Printversion. Meine drei eBooks wurden von dotbooks verlegt, ein tolles junges Unternehmen. Da dotbooks auch über eine Lizenzabteilung verfügt, gibt es Eiskalte Umarmung auch als Hörbuch und demnächst als Printausgabe. Eiskalter Plan und Eiskalte Verschwörung sind als Print und eBook erschienen.

* Eine weitere Form der Verpackung von Geschichten stellen Hörbücher dar. Wie wichtig ist es Dir, Deine Geschichten auch in diesem Segment vertreten zu wissen, bist Du selbst zuweilen einer Geschichte lauschend anzutreffen?

Eiskalte Umarmung gibt es bereits als Hörbuch. Ich selbst komme als Hörbuchfee nicht infrage. Das sollen Profis machen.

* In Deiner Zeit in der Pharmabranche warst Du viel auf Reisen. Angenommen, Du hast gerade einen wichtigen Anschlussflug versäumt, der nächste geht erst in einer Stunde. Wie verbringst Du die Wartezeit?

Witzige Frage. Erinnerst Du dich, was Faber (Tödliche Perfektion) in der Senator-Lounge gemacht hat? Ich trinke einen Kaffee oder einen Prosecco und beobachte die Menschen in der Lounge, notiere Aussehen, Gestik und Mimik. Manchmal komme ich mit ihnen ins Gespräch und erfahre ihre Geschichte. In meinen Romanen sind sie dann oft Nebenfiguren.

* Du erhältst einen Gutschein für eine Reise in frei wählbarer Höhe. Wohin verschlägt es Dich, und wie gestaltest den Aufenthalt?

Meine dritte Heimat ist Brasilien. Ich habe dort Rohstoffe eingekauft. Im Norden Brasiliens, in Belem oder Natal, würde ich in den Reisebus steigen und dann das ganze Land bereisen. Danach geht es weiter nach Chile, Peru und Argentinien. Berauschende Länder.

* Mit welcher (historischen) Persönlichkeit würdest Du gerne zu Abend essen? Wo fände das Dinner statt, und was würde serviert?

Da muss ich nicht lange überlegen: Ein Abendessen in der Bastille, mit dem französischen Politiker Joseph Fouché, der während der Französischen Revolution und als Polizeiminister in der Kaiserzeit sein Unwesen trieb. Er konnte immer seinen Kopf aus der Schlinge ziehen – eine faszinierende Figur. Serviert werden Speisen aus der Boulangerie Robespierre, 🙂 wie könnte es auch anders sein.

* Du bist zum ersten Mal bei jemandem eingeladen. Wem oder was gilt Dein Interesse als erstes in der Dir unbekannten Wohnung?

Wir Niederländer schauen den Menschen immer zuerst direkt in die Augen. Daher kann die Antwort nur lauten: In die Augen meines Gastgebers/in.

* Umgekehrt, was fällt einem Besucher in Deinen vier Wänden als erstes ins Auge?

Die Asymmetrie der Möbelstücke :).

* Welche Lektüre findet sich bei Dir gerade auf dem Nachttisch?

“An allem nagt der Zahn der Zeit” von Middas Dekkers.

* Wenn Du eine Tageszeitung liest, welchen Teil schlägst Du als erstes auf, bzw. welchen überblätterst Du rasch?

Das ist eine Fangfrage, Wolfgang. 🙂 Schließlich darf ich meine männlichen Leser nicht verärgern. Nun, Sportnachrichten lese ich gar nicht. Die höre ich lieber im Radio oder ich sehe mir die Fußballspiele im Fernsehen an.

Die erste Seite beim Frühstück: Politik/Wirtschaft.

* Welche Autoren und Bücher prägen Deine Lesebiographie, welche Werke kann und sollte man immer wieder neu lesen?

Geprägt hat mich die französische und englische Literatur, die Liebe zur deutschen Literatur kam erst später. Immer wieder schlage ich die Bücher von Ishiguro, Marías, Eco, Shakespeare, Barnes, Hong Ying auf, und Virginia Woolf, Stefan Zweig, Hemingway, Faulkner, Dostojewski und viele andere Klassiker.

* Zurück in die Gegenwart, gibt es Romane oder Berufskollegen, die Dich in Deiner Arbeit, in Deinen Motiven beeinflussen, oder ziehst Du es vor, Dich im kreativen Prozess abzuschotten?

In Amerika gibt es wahnsinnig gute Autoren, die allerdings hier nicht so bekannt sind. Beeinflusst hat mich mal Cody McFadyen und gewiss Stephan King. Es gibt aber auch einige deutschsprachige Autoren, die sehr gut sind. Allerdings gehe ich den Weg der einsamen Wölfin.:)

* Du triffst in einer Buchhandlung einen unschlüssigen Leser, der gerne den Klappentext von “Eiskalter Plan” studiert. Wie überzeugst Du ihn, das Buch zu kaufen?

Diese Situation hatte ich auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Ich habe die Geschichte der Protagonistin Alma erzählt, und von drei Frauen, mit denen Alma chattet. Ich erwähnte ihre Wut, die – nachdem sich das gleichgesinnte Quartett im realen Leben traf – geschürt wurde, und wie das Quartett nach dem Treffen gänzlich das Gefühl für Rechtssinn verlor.

* Die Raffinesse der Wendungen in Deinem neuen Roman “Eiskalter Plan” erinnerte mich beim Lesen an “Gone Girl” von Gillian Flynn. Wie kam es zu dieser nicht ganz geradlinigen Erzählstruktur? Was stellt für Dich den Reiz daran dar?

Ich füge immer Szenen wie ein Puzzle auf ungewöhnliche Weise zusammen. Alles löst sich zum Schluss auf, doch nicht so, wie der Leser es häufig erwartet. Der Knalleffekt ist sehr wichtig, der Roman soll nachhallen.

Ich schreibe Romane, wie ich sie auch selbst gerne lesen würde. Nebenbei bemerkt: Eiskalter Plan ist spannender als Gone Girl.

* Auch interessant in diesem Zusammenhang: Wie schaffst Du es, während des Schreibens den Überblick über die offenen Handlungsstränge zu bewahren, um sie zu einem stimmigen Abschluss zu bringen?

Das erledigt die gute Vorarbeit. Alles wird im Voraus geplant.

* Immer wieder spielt in Deinen Romanen das Motiv Rache bzw. Selbstjustiz eine große Rolle. Was fasziniert Dich daran, warum hältst Du es für so geeignet, einen Plot zu befeuern?

Tatsächlich? Sehe ich anders. Meine “Grundstoff” ist immer ein aktuelles Thema wie die Schönheitsindustrie, der Sektenkult, der Missbrauch während einer Psychotherapie, oder in meinem brisanten Top-Thriller Eiskalte Verschwörung, die digitale Überwachung. In einem Roman klassische Ermittlerarbeit zu beschreiben, das ist nicht so mein Ding. Das können andere Kollegen besser. Ich greife besondere Themen auf und schreibe ungewöhnliche Thriller, in denen die Fiktion durchaus Realität sein kann. Bei meinen Recherchen lasse ich mich von Forensikern, Psychologen, Gentechnologen, Pathologen und Mediziner oder anderen Experten beraten. Aus diesen Gesprächen leite ich die Handlung der Figuren ab.

* Anders als in den Vorgängerbänden wie etwa “Tödliche Perfektion” kommt das Grauen in “Eiskalter Plan” auf leiseren Sohlen, hier wird weniger brutal gemordet, vielmehr subtil manipuliert. Wie kommt es zu diesem Quasi-Stilbruch?

Frauen morden anders, Wolfgang. Sie morden leise, gehen bei der der Ausübung der Tat raffinierter vor. Ich fand es sehr spannend Eiskalter Plan zu schreiben. Der Erfolg beweist, dass es die richtige Entscheidung war, der Roman kommt sehr gut an. Als Stilbruch empfinde ich ihn aber nicht.

* Warum gehst Du mit brutalen Szenen an die Grenzen der Zumutbarkeit? Warum verwendest Du dieses Stilmittel? Und wie grenzt Du Dich inhaltlich von anderen Autoren ab, die auf möglichst viel Blut als bloßes Verkaufsargument setzen?

I‘m amused. 🙂 Diese Fragen stellen mir fast nur männliche Interviewer. Das mag wohl daran liegen, dass “Mann” einer weiblichen Autorin keine Gewaltszenen zutraut. Wäre ich Chris Carter oder Cody McFadyen, dann käme das Thema nicht zur Sprache.

Als Autorin pervertiere ich das Böse auf poetische Weise wie es die Gebrüder Grimm bereits taten, benutze aber auch bewusst die milchig-glasige Darstellung, wie auch Dürrenmatt die Wahrnehmungsspiele ständig durchexerzierte, von den Physikern an. Er manifestiert es in seinen Ansprüchen an den Kriminalroman. Und ich treibe es auf die Spitze. Bei mir steht die Gewalt nicht nur für die Versehrung des menschlichen Körpers, sondern für das Böse.

* Klar erkennbar ist eine Neigung zu starken, selbstbestimmten weiblichen Figuren. Wie wichtig ist für Dich der Aspekt des Geschlechts Deiner Figuren?

Haha. 🙂 Das ist mir gar nicht aufgefallen. Mag sein. Die Rolle der Frau (Ehe und Beruf) wurde in Eiskalter Plan besonders skizziert. Sie sind stark und schwach, gut, böse, unberechenbar, verzweifelt, etc. Mir kommt es aber auf die Gegenwart des Bösen an. Das Übel ist dabei geschlechtsunabhängig.

* Zum Thema “Gerechtigkeit” und “Chancengleichheit zwischen Mann und Frau” (bewusst unter Anführungszeichen gesetzt): Muss man sich aktiv dafür einsetzen, oder wird sich das Gleichgewicht automatisch als Folge evolutionärer Notwendigkeit einstellen?

Chancengleichheit im Verlagswesen? Hm … Männliche Autoren werden noch immer bevorzugt behandelt, habe ich neulich im Spiegel gelesen. Aber es gibt zum Glück auch Ausnahmen. Es kommt immer auf die Qualität des Manuskriptes an, nicht auf das Geschlecht des Autors, auch wenn die Großen das anders sehen. In den Niederlanden gibt es dieses Phänomen nicht. Die niederländischen Verlage sind viel lockerer.

* Mit welcher Deiner Romanfiguren würdest Du Dich gerne einmal treffen? Welcher möchtest Du auf gar keinen Fall über den Weg laufen?

Ich kenne viele Protagonisten persönlich, weil ich sie während Recherchen interviewt habe. Auf keinen Fall möchte ich Janus, ein psychopathischer Softwarespezialist, aus dem neuen Thriller “Eiskalte Verschwörung” begegnen.

* Ich habe Dich auf Lovelybooks als eine sehr engagierte Autorin kennengelernt, die auf jede Rückmeldung sofort reagiert. Wie viel Zeit wendest Du für den Kontakt mit Deinen Lesern auf? Auf welchen Plattformen bist Du außerdem aktiv und auf welchen Veranstaltungen anzutreffen?

Der Kontakt mit den Lesern ist mir sehr wichtig. Für eine Leserunde nehme ich mir viel Zeit, schließlich tut der Leser das auch, wenn er sich mit meinem Roman auseinandersetzt.

Man trifft mich immer auf der Frankfurter Buchmesse und in Leipzig. Dann lese ich in der gesamten Bundesrepublik. Mit meinem neuen Thriller starte ich in Billerbeck und Essen. Nächstes Jahr geht’s dann quer durch Deutschland und Österreich. Meine Lesetermine findet man auf meiner Webseite und bei Facebook. (www.astrid-korten.com)

* Kannst / Darfst Du schon etwas über Deine nächsten Projekte verraten bzw. wann dürfen gespannte Leser damit rechnen?

Neue Manuskripte mit brisanten Themen sind geplant. Eins ist fast fertig. Außerdem werden Leser 2016 auch eine andere Seite von mir kennenlernen. Aber darüber plaudern wir ein anders Mal.

Es ist kein Geheimnis, dass mein nächster Roman im Gmeiner-Verlag erscheint, der mich mit seinem gesamten Konzept, mit seiner Loyalität und dem hervorragenden Marketing überzeugt hat. 🙂

Zunächst erscheint dort (März 2016) der Platz 1 EBook-Bestseller “Eiskalte Umarmung”.

So, nun sind wir am Ende angelangt, der Kaffee ist hoffentlich nicht kalt geworden. Vielen Dank für Deine Geduld und Deine Antworten. Alles Gute, viel Erfolg und vor allem Kreativität, stets den richtigen Einfall, das wünschen wir Dir aus dem Bücherkaffee.

Hat Spaß gemacht, Wolfgang.

© Interview, 2015 Wolfgang Brandner


 
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2 comments

Manfred Bülow 1. Dezember 2015 - 16:40

Ein sehr ehrliches Interview.Das beschreibt genau die Frau und Autorin wie ich sie kennen gelehrt habe und die mich immer wieder mit ihren Büchern überrascht.Vielen Dank Astrid .

Reply
WolfgangB 2. Dezember 2015 - 16:13

Lieber Manfred,
danke für Deinen Kommentar!
Mir ist es ja ähnlich ergangen wie Dir: Bei Astrids Antworten hatte ich immer wieder kleine Déjà-Vu-Erlebnisse, als ich sie aus ihren Romanen teilweise bereits zu kennen vermeinte. Wo zwischen den Zeilen immer wieder die Autorin selbst hervorblitzt, bietet sie nun einen unverstellten Blick auf sich selbst.
Vielleicht hilft das beim besseren Verständnis der folgenden Romane … liebe Astrid, wir warten darauf!

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