AUFGELESEN #10
Ein brutaler Mord an einem Arzt in einem Salzburger Krankenhaus. Eine solche Gewalttat bildet die Ausgangssituation gleich zweier unabhängig voneinander verfasster Romane, die in letzter Zeit mein Leserherz erfreut und an meine Ortskenntnis appelliert haben. Im 2009 erschienen “Herzlos” von Franz Zeller wird im Landeskrankenhaus ein Herzchirurg ermordet, während in der brandaktuellen (2015) Veröffentlichung von Ursula Poznanski, “Stimmen” in der Psychiatrie des Klinikums Salzburg Nord die bizarr arrangierte Leiche eines Psychiaters aufgefunden wird. Die leitenden Ermittler Franco Moll einerseits und Beatrice Kaspary andererseits sind nicht nur mit der Aufklärung des Falles bestens ausgelastet, auch von ihren Kindern werden die beiden alleinerziehenden Elternteile auf Trab gehalten.
“Könnt ihr Pinzgauer auch etwas anderes als essen?”, hakte Moll nach.
“Ja, die ganze Welt duzen und Rinder züchten.”
“Ich hab mich gerade gefragt, warum du keinen Vornahmen hast.”
Oberhollenzer schmunzelte
“Ich hatte nur die Wahl zwischen seinem italienischen Vornamen oder gar keinem. Da habe ich mich entschieden, lieber namenlos aufzuwachsen.”
Und darunter finden sich selbstverständlich die Werke von Tatjana Kruse, Manfred Baumann, Manfred Koch und Wolf Haas.
© Wolfgang Brandner