“Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält”
Tatsächlich spiegelt sich in dieser Frage ein tiefes menschliches Grundbedürfnis. Jeder von uns sucht von Zeit zu Zeit nach seinem Platz in der Welt … oder hinterfragt den aktuell bezogenen.
Warum bin ich am Leben? Was ist der Zweck meines Daseins? Habe ich auf der Welt eine Aufgabe zu erfüllen, ist mir eine Rolle in einem übergeordneten Plan zugedacht? Wenn dem so ist, wie sieht diese Rolle aus? Was geschieht, wenn meine Aufgabe abgeschlossen ist? Gibt es überhaupt ein Danach? Schließlich, von wem wurde mir diese Rolle zugedacht, wer hat die Welt erschaffen, wenn es denn einen solchen Schöpfer gibt?
»KEINE PANIK«
Aber nicht nur die kohäsiven und kausalen Kräfte des Gesamtgefüges interessieren uns, vor allem stehen wir natürlich selbst im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Die Vorstellung, orientierungslos und ohne erkennbare Mission unser Dasein fristen zu müssen, wäre nicht sonderlich aufregend. Das Gefühl, nur Teil einer anonymen Masse zu sein, untergräbt ein Geltungsbedürfnis, das jedem in einem bestimmen Ausmaß innewohnt. In Douglas Adams’ PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS*, das große Weisheit bescheiden als absurde Satire verkleidet, wird als “grausamste Seelenfolter” der Totale Durchblicksstrudel beschrieben. Dabei wird der Delinquent in seiner Existenz mit der Gesamtheit des Universums in Relation gesetzt, um ihm so seine Bedeutungslosigkeit zu demonstrieren. Damit trifft uns der britische Autor an einem besonders wunden Punkt: Ist denn unser Dasein überhaupt relevant? Was macht es denn im großen kosmologischen Kontext für einen Unterschied, ob wir Bewohner unseres kleinen Planeten nun unseren täglichen Verrichtungen nachgehen oder nicht? Nur um den Totalen Durchblicksstrudel näherungsweise zu simulieren: Die Sonne, das zentrale Gestirn unseres Systems ist nur einer von rund 100 bis 300 Milliarden Sternen, die zusammen die Milchstraße bilden. Diese wiederum bildet mit ihresgleichen Galaxienhaufen, die wiederum … nun, das Prinzip ist verständlich.
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Freudiges Weiterlesen … und danke für den Fisch!
© Kolumne, Wolfgang Brandner
Literatur: Per Anhalter durch die Galaxis | Douglas Adams*
Heyne | Taschenbuch | 1998 | ISBN: 978-3-453-14697-6
Der erste Band der fünfteiligen Trilogie
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